Schutz wandernder Tierarten in Zentralasien: Maßnahmen zum Schutz des Bucharahirschs
Vom 19. bis 22. Oktober 2020 kamen 22 Vertreter und Vertreterinnen von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen und anderen interessierten Organisationen zu einem Webmeeting zusammen, um Informationen über aktuelle Populationstrends, Bedrohungen und Schutzbemühungen für den Bucharahirsch (Cervus elaphus bactrianus) auszutauschen. Der Bucharahirsch ist in den Auwäldern (Tugaiwäldern) großer Flüsse Zentralasiens beheimatet. Die künstliche Regulierung des Wasserhaushalts, die Zerstörung seines Lebensraums und die illegale Jagd ließen die Bestände der Art schrumpfen. Das MoU zu seinem Schutz trat am 16. Mai 2002 in Kraft und wurde unterzeichnet von vier der fünf Arealstaaten in Zentralasien, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan sowie dem World Wild Fund for Nature und dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC). An dem virtuellen Austausch haben auch Fachleute des fünften Arealstaats Afghanistan teilgenommen.
Während des digitalen Treffens tauschten die Experten und Expertinnen Informationen über den aktuellen Erhaltungszustand und die Entwicklungstrends beim Bucharahirsch in seinem gesamten Verbreitungsgebiet aus und bereiteten die Grundlage für ein neues Arbeitsprogramm 2021–2026 zum Schutz der Art vor. Die bisherigen Schutzbemühungen haben in den letzten Jahren zu einem positiven Trend bei den Populationszahlen geführt und sollen fortgesetzt werden. Die Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung des Lebensraumes der Art sollen durch Forschung und die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung begleitet werden.