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Bundesamt für Naturschutz

Rhin- und Havelluch

Bundesland
Brandenburg
Landkreis / Kreisfreie Stadt
Havelland, Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel
Landschafts-ID
203
Naturraum
Unteres Rhinluch, Oberes Rhinluch und Havelländisches Luch sowie Bellin und Glin, Westhavelländisches Ländchen, Nauener Platte

Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)

Weiträumige, von Gräben und Kanälen durchzogene, grünland- und teilweise ackergeprägte Niederungslandschaft des Rhin- sowie des Havelländischen Luchs; Hauptgewässer stellen der Kremmer Rhin, der Alte Rhin und Rhinkanal sowie abschnittsweise der Große Havelländische Kanal dar; die Landschaft gehört zum größten und weitgehend unzerschnittenen Niedermoorkomplex Brandenburgs, welche im Pleistozän/Holozän durch Schmelzwässer entstand (Eberswalder Urstromtal), später vermoorte und dann entwässert bzw. abgetorft wurde (Melioration erfolgte zunächst unter holländischem Einfluss im Auftrag von Friedrich II., Anfang des 20. Jahrhunderts dann systematisch); großflächiger Torfabbau hat u. a. größere Gewässerflächen entstehen lassen, Nachnutzung als extensiv bewirtschaftete Fischteiche („Linumer Teichland“ in Linum, zgl. Bedeutung als ehemaliges Zentrum des Torfabbaus); kleinräumige Reste von Bruchwäldern; Bützsee (glaziale Schmelzwasserrinne); neben landwirtschaftlich genutzten Flächen (darunter auch Wiesen und Weiden) sind kleine, meist wenige Meter erhöhte Sandkuppen und Talsandinseln charakteristisch (z. B. Paulinaue, Königshorst, Zoosten); Kolonistensiedlungen bzw. ländlich geprägte, gut erhaltene Dörfer (z. B. das Straßen- und Storchendorf Linum), teils auch in Verbindung mit herrschaftlichen Gutshausanlagen/Schlössern (z. B. Ribbeck, Garz, Vichel mit gärtnerisch gestalteter Feld- und Wiesenflur, Kleßen mit Märkischer Gartenanlage oder Nennhausen); Ackerbürgerstadt Kremmen mit historischem Stadtkern und ortsbildprägendem Scheunenviertel; mehrere Assoziationen zu bzw. Landschaftsbeschreibungen durch Theodor Fontane; Teil des Natur- und Sternenparks „Westhavelland“ (u. a. mit Beobachtungsmöglichkeiten des natürlichen Nachthimmels, z. B. Kleßen, Friesack)

Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als

Naturlandschaft
Historisch gewachsene Kulturlandschaft
Naturnahe Kulturlandschaft ohne wesentliche Prägung durch technische Infrastruktur
Sonstige besondere Einzellandschaft

Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung

Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.

Ausschließlich bedeutsam für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung (gesamthaft/in Teilbereichen)

Abgrenzung

Einbindung der grünlandgeprägten Niederungen der Hauptgewässer, der naturräumlichen Ausstattung und wertgebender Orte (z. B. Kleßen, Königshorst, Ribbeck), bedeutende Schutzgebiete (u. a. NSG „Oberes Rhinluch“, „Havelländisches Luch“, im Norden in Teilen das VSG „Rhin-Havelluch“), partiell Einbindung der historisch bedeutsamen Kulturlandschaft „Feld- und Wiesenflur unteres Temnitz-Rhintal“ (Regionalplan Prignitz-Oberhavel 2018, Sachlicher Teilplan „Freiraum und Windenergie“)

Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022

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