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Bundesamt für Naturschutz

Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa

Karten und Daten
Land- und Forstwirtschaft
Gentechnik
Im weltweiten Vergleich werden in der EU nur auf wenigen Ackerflächen gentechnisch veränderte Pflanzen (GVP) angebaut. Zudem ist in allen 7 europäischen Staaten, die GVP-Anbau betreiben, die Produktion rückläufig. In Deutschland werden seit 2012 keine Ackerflächen mehr mit GVP bepflanzt.

Anbau der gentechnisch veränderten Maislinien MON810 in Hektar

 

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

Spanien

79.269

76.057

67.726

97.346

116.306

136.962

131.537

107.749

Portugal

4.856

5.202

4.869

7.723

9.278

8.171

8.542

8.017

Tschechien

8.380

6.480

4.830

5.090

3.052

2.560

1.754

997

Polen

3.000

3.000

3.000

3.000

3.000

0

0

0

Slowakei

1.931

875

1.248

760

216

100

411

104

Rumänien

6.130

3.244

823

588

189

835

771

2,5

Deutschland

3.173

0

0

0

0

0

0

0

Anbau der gentechnisch veränderten Kartoffellinie Amflora in Hektar

Quelle: Informationsdienst Gentechnik 2016. Stand der Daten: 01.2016. Anbauflächen (Hektar) von gentechnisch veränderten Pflanzen in Europa Ausführliche Quelle: Informationsdienst Gentechnik (2016): Anbau von Gentechnik-Pflanzen in der EU. Abrufbar unter: http://www.keine-gentechnik.de/dossiers/anbaustatistiken/#c191 (aufgerufen am: 07.06.2016).

Schweden

0

0

103

16

0

0

0

0

Deutschland

0

0

15

2

0

0

0

0

In Europa ist der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen rückläufig

Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in der EU ist im Vergleich zur weltweiten Produktion sehr gering und betrifft zurzeit ausschließlich den Anbau des gentechnisch veränderten Mais „MON810“. Die Anbaugenehmigung der gentechnisch veränderten Kartoffel „Amflora“ wurde Ende 2013 vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) wegen der fehlerhaften Beteiligung der Mitgliedsstaaten im Zulassungsprozess aufgehoben.

In Europa ist Spanien im GVP-Anbau führend

In Europa weist Spanien die größte GVP-Anbaufläche auf, die aber weniger als 0,5 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Spaniens ausmacht. Daneben waren nur noch Portugal, Tschechien, Polen, Slowakei, Rumänien und Deutschland am Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen beteiligt. In allen GVP-Anbaustaaten ist der GVP-Anbau rückläufig.

Anbau von gentechnisch verändertem Mais „MON810“ ist in Deutschland verboten

In Deutschland werden seit 2012 keine gentechnisch veränderten Pflanzen mehr angebaut, weder zu kommerziellen Zwecken (Inverkehrbringung), noch zu Forschungszwecken (Freisetzung). Der einzige in Europa zum Anbau zugelassene gentechnisch veränderte Mais „MON810“ ist in Deutschland wie in sieben anderen europäischen Staaten zunächst mit Hilfe des sogenannten Schutzklauselverfahrens verboten worden. Dieses Verfahren ermöglicht den Mitgliedsstaaten, die GVP zu verbieten, wenn neue wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich eines Gefahrenpotentials vorliegen, die im Zulassungsverfahren nicht berücksichtigt wurden. Seit März 2015 besteht zudem für die Mitgliedstaaten die Möglichkeit aufgrund der sogenannten Opt-Out-Regelung den Anbau von GVP im eigenen Hoheitsgebiet (oder in einzelnen Regionen des Hoheitsgebietes) zu untersagen. Von der Opt-out Regelung haben im Jahr 2015 bereits 19 EU Mitgliedstaaten (darunter auch Deutschland) Gebrauch gemacht, wobei Belgien und UK nur in bestimmten Regionen ihres Hoheitsgebietes den GVP-Anbau unterbinden. Der Anbau zu Forschungszwecken ist in ganz Europa rückläufig, da die Hersteller laut eigenen Aussagen wegen mangelnder Marktchancen ihre Forschung zur Agrogentechnik in Europa abbauen.

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