Anlandungen (Fangmengen) der wichtigsten in Bodennähe lebenden Nutzfischarten in der Nordsee

Negative Bestandsentwicklung bei den am Meeresboden lebenden Fischarten
Zu den wichtigsten Nutzfischarten der Nordsee zählen die auf dem Meeresgrund beziehungsweise in Bodennähe lebenden Fischarten Kabeljau (Gadus morhua), Schellfisch (Melanogrammus aeglefinus), Seelachs (Pollachius virens), Seezunge (Solea solea), Scholle (Pleuronectes platessa) und Wittling (Merlangius merlangus). In den vergangenen Jahren sind die Anlandungen (Fangmengen) dieser Arten mit Ausnahme der Scholle stark rückläufig. Dieser Rückgang ist ein Indikator für die starke Abnahme auch zahlreicher anderer Fischbestände. Eine generelle Trendwende ist bisher nicht zu erkennen.
Die Bestände von Kabeljau und Schellfisch haben besonders stark abgenommen
Vor allem der Bestand des Kabeljaus, der im vergangenen Jahrhundert noch zu einer der wichtigsten kommerziell genutzten Fischarten in der Nordsee zählte, hat in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch abgenommen. So sanken die Kabeljauanlandungen von 341.000 Tonnen (1981) um mehr als 90 Prozent auf 35.000 Tonnen (2014). Ähnlich deutliche Abnahmen der Fangzahlen und Bestände waren beim Schellfisch, Wittling und Seelachs zu registrieren.
Der Fang des Schellfischs in der Nordsee ist abhängig von gelegentlich auftretenden, sehr starken Nachwuchsjahrgängen, die dann zu einer raschen Zunahme der Bestandsbiomasse führen. Zwischen diesen besonderen Ereignissen ist die Nachwuchsproduktion sehr gering. Der Schellfischfang war über den größten Teil der Zeitreihe (1970 bis 2014) viel zu hoch. Dies kam vor allem durch erhebliche Beifänge in der gemischten Fischerei, bei der mehrere Arten zeitgleich gefischt werden und Schellfische als Rückwurf endeten.
Bei den im Freiwasser lebenden Fischarten (zum Beispiel Heringe oder Sprotten) ist die Größe der Bestände durch eine höhere Variabilität gekennzeichnet. Jedoch zeigte diese in den letzten Jahren leichte Erholungstendenzen.