Ökologischer Zustand der Fließgewässer in Deutschland (I)

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Nährstoffeinträge und veränderte Gewässerstrukturen gefährden den ökologischen Zustand von Fließgewässern
Hohe Nährstoffeinträge und eine schlechte Gewässerstruktur belasten die Fließgewässer in Deutschland. Die Nährstoffe stammen zu einem großen Teil aus der landwirtschaftlichen Intensivnutzung im Einzugsbereich der Gewässer. Die Gewässerstruktur und die Abflussverhältnisse sind vor allem für Schifffahrt und Wasserkrafterzeugung an vielen Gewässern tiefgreifend verändert worden. So ist beispielsweise die Durchgängigkeit der Gewässer für Fische durch zahllose Querbauwerke unterbrochen. Dies hat auch Auswirkungen auf den Sedimenttransport in den Gewässern – ein wesentlicher Bestandteil einer intakten Gewässerstruktur.
Nur wenige Fließgewässer befinden sich in einem guten ökologischen Zustand
Die hohe Nährstoffbelastung und veränderte Gewässerstruktur sind Hauptgründe, warum das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Gemeinschaft (EG) derzeit nicht erreicht wird: Alle Gewässer sollten sich bis 2015 mindestens in einem „guten“ ökologischen Zustand befinden. Zur Einstufung ist ein bundesweites Bewertungsverfahren durchgeführt worden. Das Ergebnis: 0 Prozent der Fließgewässerabschnitte weisen einen „sehr guten“, 7 Prozent einen „guten“, 36 Prozent einen „mäßigen“, 34 Prozent einen „unbefriedigenden“ und 20 Prozent einen „schlechten“ ökologischen Zustand auf. An über 90 Prozent der Fließgewässer besteht somit Handlungsbedarf, den ökologischen Zustand zu verbessern.