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Bundesamt für Naturschutz

Verbreitung der Mageren Flachland-Mähwiesen in Deutschland

Karten und Daten
Land- und Forstwirtschaft
Magere Flachland-Mähwiesen waren einst einer der häufigsten Grünlandtypen in Deutschland. Die Intensivierung in der Landwirtschaft hat in allen Regionen zu erheblichen Flächenverlusten dieses Lebensraumtyps geführt – ein Trend, der sich unter den aktuellen Rahmenbedingungen fortsetzt.
Karte Verbreitung der Mageren Flachland-Mähwiesen in Deutschland Vergrößern
Stand der Fachdaten: 2013

Erhaltungszustände der Mageren Flachland-Mähwiesen in Deutschland nach den FFH-Berichten 2007 und 2013

BMUB/BfN 2013, nach Daten der Länder und des Bundes; Darstellung verändert

Biogeografische Region

Erhaltungszustände 2007

Erhaltungszustände 2013

Gesamttrend

atlantisch

schlecht

schlecht

sich verschlechternd

kontinental

unzureichend

schlecht

sich verschlechternd

alpin

schlecht

schlecht

sich verschlechternd

Flächenverluste und qualitative Verschlechterungen beim Grünland: Beispiel der Mageren Flachland-Mähwiesen

Zum Lebensraumtyp „Magere Flachland-Mähwiese“ (gemäß FFH-Richtlinie) gehören artenreiche, extensiv bewirtschaftete Mähwiesen des Flach- und Hügellandes. Diese Wiesen sind blütenreich mit spätblühenden Kräutern, werden wenig gedüngt und nicht vor der Hauptblütezeit der Gräser gemäht. Neben trockenen Ausbildungen wie der Salbei-Glatthaferwiese gibt es auch frische bis feuchte Typen mit beispielsweise dem Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis). Ursprünglich kamen diese Grünlandtypen in fast allen Teilen Deutschlands vor. 

Der Erhaltungszustand dieses Lebensraumtyps ist laut FFH-Bericht 2013 in allen Regionen schlecht. Im Vergleich zu 2007 hat sich die Situation in der kontinentalen Region noch einmal um eine ganze Bewertungsstufe verschlechtert. Insgesamt wird ein weiterer negativer Gesamttrend angenommen.

Magere Flachland-Mähwiesen sind vor allem durch intensivere Nutzung gefährdet

Magere Flachland-Mähwiesen waren bereits in der Vergangenheit vor allem durch eine Intensivierung der Bewirtschaftung (verstärkte Düngung, häufigere Mahd) gefährdet. Dieser Nutzungsdruck hält weiter an und wird durch eine zunehmende Umwandlungstendenz von Grünland zu Acker (zum Beispiel für den Anbau von Energiepflanzen) verstärkt. Auf der anderen Seite gehen vermehrt Flächen, insbesondere auf Grenzertragsstandorten, aufgrund der Aufgabe traditioneller Nutzungsformen (zum Beispiel als Heuwiese) verloren. Besonders stark betroffen von diesen Veränderungen sind Wiesen außerhalb von Schutzgebieten.

Die Mageren Flachland-Mähwiesen sind ein Beispiel für den allgemeinen Trend der Flächenverluste und qualitativen Verschlechterungen des Grünlandes. In allen Ländern hat die Grünlandfläche im Zeitraum 2003 bis 2012 absolut gesehen abgenommen.

Kontakt im BfN

Sachgebiet Geoinformation
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