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Bundesamt für Naturschutz

Verbreitung der Wildkatze in Deutschland

Karten und Daten
Arten
Die Wildkatze breitet sich wieder aus und auch andere Säugetiere sind auf einem guten Weg. Die Wildkatze, einst fast überall in Deutschland verbreitet, wurde durch Zerstörung und Isolierung ihrer Lebensräume auf wenige naturnahe, waldreiche Regionen zurückgedrängt. In jüngster Zeit werden aber auch neue Vorkommen nachgewiesen, so dass sich ihr Erhaltungszustand zuletzt leicht verbessert hat. Auch andere Säugetierarten zeigen einen vergleichsweise günstigen Erhaltungszustand.
Karte Verbreitung der Wildkatze in Deutschland Vergrößern
Stand der Fachdaten: 2013
Quellen: BMUB/BfN 2013, nach Daten der Länder und des Bundes; BfN 2014; Darstellung verändert Geobasisdaten: © GeoBasis-DE/BKG 2011

Biogeografische Region

Erhaltungszustände 2007

Erhaltungszustände 2013

Gesamttrend

atlantisch

unzureichend

günstig

sich verbessernd

kontinental

schlecht

unzureichend

sich verbessernd

alpin

nicht vorkommend

nicht vorkommend

nicht vorkommend

Die Wildkatze breitet sich wieder aus und auch andere Säugetiere sind auf einem guten Weg

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland und zählt aufgrund ihrer Gefährdung zu den Arten, für die Deutschland international eine besondere Verantwortlichkeit trägt. Sie ist auch im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt und gehört damit zu den europaweit streng zu schützenden Arten. Ursprünglich kam die Wildkatze fast in ganz Deutschland vor. Die Hauptverbreitungsgebiete erstrecken sich heute insbesondere über die Wälder im Harz, Kyffhäuser, Hainich und Solling sowie weiter westlich über Eifel, Hunsrück, Pfälzer Wald und Taunus.

Die Wildkatzenbestände erholen sich langsam

Die Wildkatze ist ein Beispiel für eine sich ausbreitende Tierart, die sich langsam von ihrem ehemals sehr schlechten Erhaltungszustand erholt. Ihr Bestand in Deutschland wird auf 5.000 bis 7.000 Tiere geschätzt, womit diese Art immer noch als selten gilt. In den vergangenen Jahren konnte in der kontinentalen Region der Erhaltungszustand durch Schutzmaßnahmen, unter anderem durch sogenannte "Wildkatzenkorridore", die geeignete Waldlebensräume miteinander verbinden, verbessert werden. In der alpinen Region kommt die Wildkatze hingegen nicht vor; in der atlantischen Region nur am südlichen Rand im Übergang zu den Mittelgebirgen.

Die Gefährdungsursachen der Wildkatze sind vielfältig

Wildkatzen bevorzugen große, strukturreiche Laub und Laubmischwälder mit einem hohen Altholzanteil. Gefährdungsursachen der ursprünglich weit verbreiteten Art sind der Straßen- und Schienenverkehr, die Zerstörung beziehungsweise Zerschneidung geeigneter Lebensräume und die Isolation der Gebiete, in denen Wildkatzen vorkommen. Insbesondere Siedlungsflächen und große, ausgeräumte Agrarflächen stellen kaum überwindbare Barrieren dar, welche die Ausbreitung und den genetischen Austausch der Wildkatze erschweren. 

Insgesamt schneiden die Säugetiere bei der Zustandsbewertung im Rahmen der FFH-Richtlinie vergleichsweisegut ab. Fast 30 Prozent der Arten in der atlantischen und kontinentalen Region sowie 50 Prozent in der alpinen Region sind in einem günstigen Zustand.

Kontakt im BfN

Sachgebiet Geoinformation
Bundesamt für Naturschutz
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