Inselpark Hamburg-Wilhelmsburg – Sport und biologische Vielfalt an einem Ort
Worum geht es?
Klimaanpassung und Erholung in grünen urbanen Freiräumen
2013 fand im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg die Internationale Gartenschau statt. Seit 2005 wurde der Wilhelmsburger Inselpark auf dem Gartenschaugelände geplant und gestaltet. Ziel war es, im Rahmen der Gartenschau einen Volkspark zu schaffen. Der Park dient hierbei der primären Nutzung als Sport- und Erholungspark für alle Generationen. Dabei sollten auf der 85 Hektar großen Fläche Maßnahmen umgesetzt werden, die Zielen der Klimaanpassung dienen, wie beispielsweise die Kühlung durch ein verbessertes Mikroklima und auch den Klimaschutz fördern. Letzteres Ziel soll durch das Schaffen naturnaher Grünflächen, einer verbesserten Kohlenstoffspeicherung in den Grünstrukturen und dem Einsatz für eine klimasensible Haltung in der Gesellschaft gefördert werden.
Eine Nachhaltigkeitsstrategie für den Inselpark mit Fokus auf biologische Vielfalt
Um die Freiraumqualität zu fördern, wurde für den Inselpark eine Nachhaltigkeitsstrategie mit fünf Handlungsfeldern entwickelt: Nachhaltiges Management und Kommunikation, Zukunftsfähige Parkpflege und Naturschutz, Bildung, Begegnungen und Veranstaltungen, Bewegung und Sport im Grünen sowie lebendige Partnerschaften und Kooperationen. Diese Strategie formuliert die Vision für den Park als gesundheitsfördernden und integrativen Ort, in dem die Grünflächen der Schaffung von Lebensraum und Sicherung der Biodiversität genutzt werden.
Der Inselpark beherbergt eine große Vielfalt an heimischen und seltenen Pflanzen. Im Teilbereich „essbarer Inselpark“ gibt es rund 150 wildwachsende Bäume, Sträucher und Kräuter, die teilweise essbar sind. Darüber hinaus werden im Naturerlebnisgarten des BUND Hamburg essbare Pflanzen kultiviert, um Menschen für Stadtnatur zu begeistern und die Artenvielfalt zu erhalten und zu erhöhen.
Wie wurde es gemacht?
Landschaftsarchitektonische Expertise der Gartenschau verstetigen
Parks erfordern hohen Ressourceneinsatz bei Bau und Instandhaltung. Durch die Gartenschau konnten finanzielle Ressourcen erschlossen und in konkrete Landschaftsarchitektur umgesetzt werden. Damit langfristig ein nutzbarer Park entsteht, muss die Nachnutzung bereits in der Planung der Gartenschau bedacht werden und es muss festgelegt werden, wie Maßnahmen langfristig verstetigt werden können. Nach dem Ende der Gartenschau blieb ein Großteil der Gartenschau-Anlagen erhalten, darunter fünf Spielplätze und ein Wasserspielplatz.
Geteilte Bewirtschaftung der „Inseln“ und große Vielfalt an Natur- und Erholungsaktivitäten
Das gesamte Areal beinhaltet eine Vielzahl an Themengärten. Auch die Spiel- und Sportangebote sind an spezifische Geschichten und Themen gebunden. Durch diese Parzellierung, bzw. das Insel-Prinzip des Parks, und den verschiedenen Themenbereichen, wird der Park besonders gut angenommen: Personen mit den unterschiedlichsten Interessen und Nutzungsbedürfnissen können so den Natur- und Erholungsraum nutzen. Zudem wird der große Bedarf an Orten für sportliche Aktivitäten gestillt. Mit dieser Parzellierung können verschiedene Vereine und Stiftungen den Ort mit Veranstaltungen bespielen.
Heute ist die Pflege auf verschiedene Akteure verteilt. Dies bedeutet, das auch Bürger:innen in die Pflege eingebunden sind, wie zum Beispiel im Falle des Heimatgartens. Hierbei handelt es sich um einen von Bürger*innen gepflegten Teilbereich, in dem die kulturelle und floristische Vielfalt der Elbinsel im Fokus steht. Auch gewerbliche Akteur*innen betreiben Teilflächen auf dem Areal, wie beispielsweise den Klettergarten. Gastronomische Betriebe und die Kletterstätten schaffen die Möglichkeit, die lokale Privatwirtschaft einzubinden.