BeesUp – intelligentes Werkzeug für die Planung
BeesUp – intelligentes Planungswerkzeug zur wildbienengerechten Flächengestaltung und Städteplanung
Hintergrund
In Deutschland leben über 560 verschiedene Wildbienenarten, die teilweise sehr unterschiedliche Nahrungs-, Nist- und Habitatansprüche haben. Nur wenige Menschen verfügen jedoch über die artspezifischen Kenntnisse, die notwendig sind, um genügend geeignete Maßnahmen zum Erhalt der heimischen Wildbienen umzusetzen. Aufgrund der hohen Komplexität dieses Themas und fehlender Kenntnisse bei (Stadt- und Landschafts-) Planenden, kommt es immer noch vor, dass nutzlose oder sogar schädigende Maßnahmen zur Förderung und Pflege von Wildbienen umgesetzt werden. Der Schutz von Wildbienen ist dauerhaft und flächendeckend nur möglich, wenn wildbienengerechte Verbesserungen in der Flächenausgestaltung und -nutzung von möglichst vielen Akteuren umgesetzt werden.
Projekt
Ein KI-gestütztes digitales sowie auch analoges Planungswerkzeug soll daher zukünftig die wildbienengerechte Gestaltung und Pflege von unterschiedlich genutzten Freiflächen im städtischen Raum unterstützen. Das Tool soll für 300 Wildbienenarten sowohl Parameter der Flächennutzung (z.B. Sport, Erholung, Verkehr, Gärtnern) und des Standorts (z.B. geografische Lage, Boden, Besonnung, Strukturheterogenität) mit den artspezifischen Ansprüchen von Wildbienen (Pollen- und Nektarpflanzen, Nistgelegenheit, Baumaterial, Mikroklima) und den Ansprüchen der spezifischen Pollen- und Nektarpflanzen (z.B. Strategietyp, Trockenheitsresistenz) verknüpfen.
Durch die kostenlose Bereitstellung des digitalen Tools zusammen mit einem analogen Leitfaden sollen zukünftig deutlich mehr Flächen mit geeigneten Maßnahmen bienenfreundlich aufgewertet werden können.
Artenkenntnis erwerben
Um das Bewusstsein und die Kenntnisse in der Bevölkerung über Wildbienen zu erhöhen, wird im Rahmen des Projektes zudem eine interaktive digitale Wildbienenbestimmungs-App entwickelt, die unabhängig vom Planungstool genutzt werden kann. Für die Entwicklung der Erkennungsfunktion werden mehrere hundert Fotos pro Wildbienenart zum Training der künstlichen neuronalen Netze benötigt. Wildbienen-Experten aus ganz Deutschland haben Interesse an der Bereitstellung und Bestimmung von Fotos bekundet.