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Bundesamt für Naturschutz

Niederwerdenfelser Land

Abgrenzung der Landschaft "Niederwerdenfelser Land" (2300) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Niederwerdenfelser Land" (2300), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Bayern
Landschaftsgroßeinheit
Deutsche Alpen
Landschaftstyp
2.8 Andere waldreiche Landschaft
Landschafts-ID
2300
Fläche in km²
126 km2
Abgrenzung der Landschaft "Niederwerdenfelser Land" (2300) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Niederwerdenfelser Land" (2300), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Die durch Wälder geprägte Landschaft des Niederwerdenfelser Landes wird durch die Quertäler der Isar und der Loisach, die durch die Talfurche des Kankerbaches verbunden sind, in Ost-West-Richtung zerfurcht. Südlich davon erhebt sich das Werdenfelsener Mittelgebirge als Vorstufe des eigentlichen Wettersteingebirges. Die Landschaft zeichnet sich weiterhin durch eine große Anzahl von Seen und schon vermoorten Wannen glazialen Ursprungs aus. Die Talräume der Isar und Loisach sind weitgehend waldfrei, während die restliche Landschaft dicht bewaldet ist. Entlang der Täler ziehen sich dichte Streifen von Siedlungen und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Es findet eine intensive landwirtschaftliche Nutzung mit Wiesen- und Weidewirtschaft sowie Ackerbau statt. Die Wintersportnutzung ist erheblich. Als größtes Schutzgebiet in der Landscahft sind die "Mittenwalder Buckelwiesen" zu nennen, die als FFH-Gebiet gemeldet sind. Die beiden Quertäler von Loisach und Isar stellen wichtige Verbundachsen zwischen Alpenraum und dem Alpenvorland dar. Sie weisen abschnittsweise noch einen Wildflußcharakter auf. Im Loisachtal sind darüberhinaus wertvolle Feuchtgebiete wie Pfrühlmoos und Unter- und Oberfilz vorhanden. Es finden sich auch noch kleinere Bestände wertvoller Waldgesellschaften wie Schneeheide-Kiefernwälder, mehrere Au- und Bruchwälder an der Loisach, sowie Spirken- und Erlenbruchbestände im Pfrühlmoos. In den Schlucht- und Bergmischwäldern entlang zahlreicher Bachschluchten befinden sich Vorkommen von Weißrückenspecht und Zwergschnäpper. Skibetrieb und anschließende Weidenutzung wirken sich sehr belastend auf viele Flächen im Niederwerdenfelser Land aus. Besonders hervorzuheben sind weiterh in im Pfrühlmoos die Zwischenmoorgesellschaften, mit umfangreichen Fadenseggenriedern (Caricetum lasiocarpae) und das auf die alpennahen Moore beschränkte und allgemein seltene Strickwurzelseggenmoor (Caricetum chordorrhizae), jeweils mit der gesellschaftsbildenden Art. Das ebenfalls vorkommende Schneidried (Cladietum marisci) als Vertreter der Verlandungsgesellschaften und Relikt der postglazialen Wärmezeit, ist zusammen mit den Wuchsorten im Faulenbachtal (Ostallgäu), das einzige Vorkommen im Bayer. Alpenraum. Hochmoorgesellschaften und Latschen-Spirken Moorwälder (45 ha) bilden im Pfrühlmoos einen Schwerpunkt der Vorkommen innerhalb des Alpenbereiches im Landkreis. Die Flachmoorgesellschaften (z.B. Davallseggenrieder, Kopfbinsenrieder) und Pfeifengraswiesen besitzen im Loisachtal nach den Ammertaler Flächen einen weiteren Schwerpunkt im Alpenbereich des Landkreises mit überregionaler Bedeutung, die qualitativ und quantitativ die wohl bedeutendsten im Bayer. Alpenraum darstellen. Insbesondere die Knollenkratzdistel-Pfeifengraswiesen (Cirsio tuberosi-Molinietum) auf wechselfeuchten Böden, mit typischer, für das Loisachtal eigenen Artengarnitur, unter anderem mit Laserpitium prutenicum (Preußisches Laserkraut), Tetragonolobus maritimus ( Spargelbohne), Inula salicina (Weidenalant), Sesili libanotis (Heilwurz) und Carex tomentosa (Filzsegge), bilden oft enge Verzahnungen mit Kalkmagerrasen (Mesobromion), was an diesen Bereichen enorme Artenzahlen ergibt. (http://www.lfu.bayern.de/natur/biotopkartierung_alpen/landkreisbeschreibungen/doc/niederwerdenfelser.pdf)

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
22,91 %
Vogelschutzgebiete
5,57 %
Naturschutzgebiete
2,91 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
22,94 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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