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Bundesamt für Naturschutz

Obere Lagen auf der Nordabdachung des West- und Mittelerzgebirge

Abgrenzung der Landschaft "Obere Lagen auf der Nordabdachung des West- und Mittelerzgebirge" (42100) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Obere Lagen auf der Nordabdachung des West- und Mittelerzgebirge" (42100), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Sachsen
Landschaftsgroßeinheit
Deutsche Mittelgebirgsschwelle
Landschaftstyp
2.1 Reine Waldlandschaft
Landschafts-ID
42100
Fläche in km²
698 km2
Abgrenzung der Landschaft "Obere Lagen auf der Nordabdachung des West- und Mittelerzgebirge" (42100) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Obere Lagen auf der Nordabdachung des West- und Mittelerzgebirge" (42100), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Die Verkürzung der Nordabdachung zum Westrand führt zu dichterer und tieferer Zerschneidung der Kammregion mit Taltiefen von 100 bis 200 m ü. NN der zu meist als Kerbtäler ausgebildeten Flussläufe. Hochflächen befinden sich nur vereinzelt in der Landschaft, so bei Schönheide und Reitzenhain. Gneise des Annaberger Blocks, Glimmerschiefer, Phyllite und Granit bilden den Untergrund, der im Mittelerzgebirge vereinzelt von Vulkaniten durchragt wird. Auersberg (1018 m ü. NN) und Kuhberg (795 m ü.NN) auf dem Gebiet des Kontakthofs der Granitregion und der Fichtelberg (1214 m ü. NN) im Bereich der Glimmerschiefer bilden markante Erhebungen. Die von Fichtenforsten dominierten Waldbestände haben Anteile von 80 bis 90 %. Auch Moorstandorte sind verbreitet, so zählt die Mothäuser Heide bei Kühnheide zu den Größten seiner Art im Erzgebirge.
Aufgrund des hohen Waldanteils, der hauptsächlich von sekundären Fichtenforsten gebildet wird, tritt gegenüber den unteren Lagen des West- und Mittelerzgebirges die landwirtschaftliche Nutzung zurück. In den schneereichen Lagen kommt dem Wintersport große Bedeutung zu, so in den Bereichen bei Schöneck und Wildenthal-Sosa-Eibenstock. Mit den Talsperren Weiterswiese, Muldenberg, Geigenbach, Sosa und Eibenstock spielt besonders das Westerzgebirge eine bedeutende Rolle in der Trinkwasserversorgung, während größere Anlagen in den oberen Lagen des Mittelerzgebirges fehlen, trotz der reichlichen Wasserführung der Fließgewässer.
Viele Wald- und Moor-Naturschutzgebiete sind ausgewiesen, und es finden sich Landschaftsschutzgebiete im Bereich Grünbach, Eibenstock, Oberwiesenthal und Niederschmiedeberg. Größtes Schutzgebiet in der Landschaft ist das EU-Vogelschutzgebiet "Westerzgebirge". Des Weiteren gehört die gesamte Landschaft zum Naturpark "Vogtland/Erzgebirge". Die Fichtenforste im westlichen Teil der Landschaft sind weitgehend vital, wenngleich ein Rückgang des Flechtenbesatzes, der Pilzflora und der üppigen Beerkrautbestände zu verzeichnen ist. Östlich des Fichtelberges sind die Folgen der Luftbelastung, besonders aber die Rauch-Schädigung durch Schwefeldioxid, deutlich zu sehen. Die Rekonstruktion der Wälder mit rauchharten Gehölzen schwierig. Die sauren Niederschläge tragen auch zur Versauerung der Fließgewässer bei. Bemerkenswert sind eingestreute Kiefernanteile und noch vorhandene Vorkommen der Weißtanne sowie reiche Wildbestände, besonders Rotwild, lokal sogar noch Auerwild.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
10,96 %
Vogelschutzgebiete
20,43 %
Naturschutzgebiete
3,83 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
25,31 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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