Ein sozial-ökologischer Masterplan Grün für die Stadt Rheine
Worum geht es?
Ein grünes Netz für mehr Lebensqualität und Stärkung der ökologischen Funktionen
Für die Stadt Rheine wurde ein gesamtstädtischer Masterplan entwickelt, mit dem die Grün- und Freiflächen im Stadtgebiet gesichert und entwickelt werden sollen. Zu den Leitzielen gehören die Verbesserung der Lebensqualität, die Stärkung der ökologischen Funktion und die Erhöhung der Umweltgerechtigkeit. Diese Leitziele sollen durch den Aufbau eines umfassenden Netzwerks, das die Stadtteile miteinander verbindet, realisiert werden. Hierzu zählt zum einen die Sicherung der Ems-Aue, welche als Nord-Süd-Achse direkt durch das Stadtzentrum verläuft und zum anderen die Stärkung bestehender Grün- und Freiflächenverbände im Stadtgebiet. Ein weiterer Beitrag zum geplanten Netzwerk soll durch den Aufbau eines Grünen Rings und weiterer grüner Korridore zwischen den Grünflächenverbänden geleistet werden. Der Ausbau eines Fuß- und Radwegenetzes entlang dieser Strukturen erhöht die Möglichkeiten zur umweltverträglichen Mobilität. Zusätzlich sollen das Potential bestimmter private Grün- und Freiflächen genutzt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um den Bestand für das Leitziel Umweltgerechtigkeit aufzuwerten. Bei den in Frage kommenden Grünflächen handelt es sich um Flächen des Gemeinbedarfs, wie beispielsweise Krankenhäuser, Altenheime und Sportflächen. Darüber hinaus wird für die noch zu bebauende Flächen angestrebt, diese nach den Zielen des Masterplans zu gestalten und sie dem Fuß- und Radwegenetz anzuschließen.
Biologische Vielfalt schützen und an den Klimawandel anpassen
Durch die Erhaltung und die Entwicklung der Grün- und Freiflächen sowie deren Vernetzung werden Korridore für Tiere und Pflanzen geschaffen. Auf diese Weise wird die landschaftliche und biologische Vielfalt gefördert und es können Kaltluftentstehungsflächen entstehen, welche sich positiv auf das Stadtklima auswirken und zur Klimaanpassung beitragen. Bestehende, vor allem öffentliche Gebäude sollen auf die Eignung für Dachbegrünungen geprüft werden, um so als Trittsteinbiotope zu wirken und einen weiteren Beitrag zu Klimaanpassung zu leisten.
Wie wurde es gemacht?
Konkretisierung von Maßnahmen – von der Stadt zur Einzelfläche
Aus einer zuvor durchgeführten städtebaulichen Bestandsaufnahme sowie einer quantitativen und qualitativen Analyse wurden die Leitbilder mit ihren drei Handlungsfeldern Lebensqualität, Ökologie und Soziales abgeleitet. Auf Basis der Handlungsfelder erfolgte die Konzeption konkreter Maßnahmenvorschläge im gesamtstädtischen Kontext sowie für Einzelflächen. Aus dem Maßnahmenkatalog wurde zudem ein Kosten- und Zeitplan ermittelt, welcher die Umsetzung auf eine fünf-, zehn-, zwanzig- und dreißigjährige Agenda ansetzt.
Stetige Partizipation und Entlastung zukünftiger Akteur:innen
Während der verschiedenen Zwischenstufen der Konzipierung des Masterplans Grün wurden alle relevanten Akteur*innen beteiligt. Die städtebauliche Bestandsaufnahme und Analyse wurde von einer Auftaktveranstaltung mit Trägern der öffentlichen Belange, Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung sowie Expert*innenworkshops begleitet. Die Öffentlichkeit wurde ebenfalls für die konkreten Maßnahmenkonzepte beteiligt und die Bürger*innen konnten so ihre Ideen und Anmerkungen direkt in die Planung einfließen lassen. Auch bei der Umsetzung der Maßnahmen sollen zukünftig Partizipationsverfahren zum Einsatz kommen. Die abschließende Kostenermittlung wurde durch eine Auflistung verschiedener möglicher Finanzierungsquellen ergänzt, welche für die jeweiligen Ziele geeignet erscheinen. Hierdurch werden die an der Umsetzung des Masterplans beteilgten Akteur*innen entlastet und entsprechende Optionen aufgezeigt. So wird ein weiterer Anreiz zur Umsetzung der Maßnahmen geboten.