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Bundesamt für Naturschutz

Auswirkungen

Der eigentlichen Öl- und Gasförderung gehen umfangreiche seismische Untersuchungen voraus, deren Impulsschall marine Arten wie den Schweinswal erheblich belasten können. Bei den späteren Erkundungsbohrungen und der Förderung können Öl und Schadstoffe ins Meer gelangen.

Seismische Untersuchungen in den NSG der deutschen AWZ möglich

Auch in den Naturschutzgebieten (NSG) in der deutschen AWZ der Nordsee wurden in der Vergangenheit solche seismischen Untersuchungen durchgeführt. Für das NSG Sylter Außenriff / Östliche Deutsche Bucht sind die Konzessionen zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen inzwischen erloschen. Für die NSG Doggerbank und Borkum Riffgrund bestehen noch Konzessionen zur Exploration für die dortigen Erdgasfelder, in den dort ausgewiesenen Erlaubnisfeldern für die Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen. Daher ist hier mit weiteren Anträgen für seismische Erkundungen zu rechnen.
Nähere Informationen finden sich in den Gebietsbeschreibungen

Erkundungsbohrungen können problematisch sein

Nach den seismischen Untersuchungen zur Erkundung von neuen Lagerstätten oder auch in bekannten Lagerstätten erfolgen vielfach weitere Erkundungsbohrungen. Die Bohrungen erfolgen mittels mobiler oder fester Förderplattformen, wobei wasser- oder ölbasierte Bohrspülungen zum Einsatz kommen. Bei wasserbasierten Methoden werden das Bohrklein und das Spülwasser wieder im Meer entsorgt (wobei Grenzwerte einzuhalten sind, allerdings können darin auch kleinste Ölrückstände enthalten sein). Bei den ölbasierten Verfahren werden Bohrklein und Spülwasser aus Umweltschutzgründen an Land entsorgt.

Durch die Rammungen der Führungsrohre (Konduktoren) entstehen starke Schallemissionen, die weiträumige Auswirkungen auf Meeressäugetiere haben können (siehe oben).

Eine Vertreibung von Meeressäugetieren, Fischen und Vögeln ist durch die Arbeitsschiffe und die genannten Schallbelastungen ebenso möglich.

weiterführender Inhalt

Ausgewählte Publikation

BfN Schriften 477 - Die Meeresschutzgebiete in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee – Beschreibung und Zustandsbewertung –

Tim Bildstein, Dr. Bastian Schuchardt, Dr. Maike Kramer, Steffen Bleich, Dr. Sabine Schückel, Alke Huber, Dr. Volker Dierschke, Sven Koschinski und Dr. Annick Garniel
BfN-Schriften
2017
Die förmliche Unterschutzstellung auch nach nationalem Recht erfolgte 2017 durch die Erklärung der drei Gebiete „Borkum Riffgrund“,... mehr lesen
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