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Bundesamt für Naturschutz

Datentonne sammelt Umweltdaten im Naturschutzgebiet Borkum-Riffgrund

Monitoring
Karten und Daten
Meere
20.03.2023
Cuxhaven
Im nordwestlich von Borkum in der offenen Nordsee gelegenen Naturschutzgebiet (NSG) Borkum-Riffgrund hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) jetzt eine Messeinrichtung zur kontinuierlichen Datensammlung – eine sogenannte Datentonne − installiert. Damit wird eine wichtige Maßnahme aus den Gebietsmanagementplänen zum Schutz des NSG umgesetzt. Die circa 44 Kilometer von Borkum entfernt auf der Wasseroberfläche schwimmende und am Meeresboden verankerte Datentonne mit in der Wassersäule hängenden Sensoren sammelt verschiedene Umweltinformationen. Damit schafft sie eine wertvolle Datengrundlage, um Zustand und Veränderungen im NSG erfassen und weitere geeignete Schutzmaßnahmen ableiten zu können.
Menschen vor der Datentonne auf dem Schiff
44 Kilometer vor Borkum wurde die Datentonne am Meeresboden verankert.

Die Datentonne, die über verschiedene Messgeräte verfügt, wird zehn Jahre lang kontinuierlich wichtige Basis-Umweltdaten im NSG erheben. Dazu gehören verschiedene Parameter des Meerwassers wie der Gehalt von Salz, Chlorophyll und Sauerstoff sowie pH-Wert, Leitfähigkeit und Temperatur. Die Datentonne verfügt weiterhin über ein Strömungsmessgerät und kann Schiffspositionen mittels „Automatic Identification System“ (AIS) aufzeichnen. Über eine weitere Messeinrichtung, die sich in der Nähe der Datentonne befindet, wird Unterwasserschall aufgezeichnet. Mit Hilfe von Satelliten- und GSM(2G)-Verbindungen kann die Tonne Daten in Echtzeit übermitteln.

Die gesammelten Daten liefern wichtige Informationen über den Umweltzustand. Sie sind die Grundlage, um die Schutz- und Erhaltungsziele der Schutzgebietsverordnung im NSG Borkum-Riffgrund umsetzen zu können. Dazu zählen unter anderem die Erhaltung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt, der Schutz charakteristischer oder gefährdeter Arten und Lebensräume sowie spezifischer ökologischer Funktionen oder auch die Verbindungs- und Trittsteinfunktion für die Ökosysteme des Atlantiks, des Ärmelkanals und des ostfriesischen Wattenmeeres.

Naturschutzgebiet Borkum-Riffgrund

Das etwa 625 km² umfassende NSG Borkum-Riffgrund ist Teil des Schutzgebietssystems Natura 2000 − eines zusammenhängenden Netzes von Meeresschutzgebieten. Ziel dieses Netzes, das sich aus Gebieten gemeinschaftlicher Bedeutung (gemäß Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) und den Europäischen Vogelschutzgebieten (gemäß EU-Vogelschutzrichtlinie) zusammensetzt, ist die Erhaltung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt an Land und im Meer.

Das NSG Borkum-Riffgrund besteht zu einem Großteil aus einer unter Wasser liegenden Sandbank mit eingestreuten Steinfeldern. Die enge Verzahnung der beiden Lebensraumtypen Sandbank und Riff sorgt dabei für einen hohen Artenreichtum europarechtlich geschützter Fischarten (z. B. Finten, die zu den Heringsartigen gehören) sowie Meeressäugetiere wie Schweinswal, Seehund und Kegelrobbe.

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