Übersicht über die bundesweiten Programme des Vogelmonitoring
Übersicht über bundesweite Programme des Vogelmonitorings
Institutionen |
Beobachtungsobjekte |
Ziele/Zwecke |
Probeflächen |
Durchführung |
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Monitoring häufiger Brutvögel (MhB) |
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seit 1989; bundesweite Koordinierung durch Dachverband Deutscher Avifaunisten |
rund 90 bundesweit häufige Brutvogelarten |
Bericht nach Vogel schutzrichtlinie, Indika toren, Ursachenanalyse von Bestandsverände rungen |
rund 1.600 jährlich bearbeitete Probe flächen |
ehrenamtliche Erfassungen |
Monitoring seltener Brutvögel (MsB) |
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seit 1956 (DDR) be ziehungsweise 1977 (BRD); bundesweite Koordinierung durch Dachverband Deutscher Avifaunisten |
über 200 bundesweit seltene oder mittel häufige Brutvogelarten |
Bericht nach Vogel schutzrichtlinie, Indika toren, Artenhilfsmaß nahmen |
rund 1.000 Mitarbeite rinnen und Mitarbeiter |
ehrenamtliche Erfassungen |
Monitoring rastender Wasservögel (MrW) |
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seit Winter 1966/67; bundesweite Koordi nierung durch Dach verband Deutscher Avifaunisten |
rund 150 Wasservogel arten, unterarten und biogeographische Populationen |
Berichte nach Vogel schutzrichtlinie und internationalen Ab kommen, zum Beispiel Afrikanischeurasisches Wasservogelabkommen, Ursachenanalyse von Bestandsveränderungen |
über 1.500 jährlich er fasste Zählgebiete, rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter |
ehrenamtliche Erfassungen |
Marines Monitoring von Seevögeln |
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durch BfN, LänderFach behörden, Forschungs und Technologiezen trum Westküste |
rund 30 Arten |
Berichte nach Vo gelschutzrichtlinie, Meeresstrategie Rahmenrichtlinie und internationalen Abkommen |
Transekte in küsten fernen Meeresgebieten einschließlich der Euro päischen Vogelschutz gebiete |
berufliche Erfassungen |
Trilaterales Monitoring und Bewertungs-Programm (TMAP) des Wattenmeeres |
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seit 1980 (Rastvögel) beziehungsweise 1991 (Brutvögel) durch Nationalparkämter, LänderFachbehörden, Gemeinsames Watten meersekretariat |
Bestände von Brut (34 Arten) und Rast vögeln (34 Arten), Bruterfolg, Schadstoffe in Eiern, Totfunde |
Berichte nach Vogel schutzrichtlinie, Meeresstrategie Rahmenrichtlinie und Wasserrahmenrichtlinie sowie internationalen Konventionen, Indikato ren, Unterstützung des Gebietsmanagements |
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berufliche, freiwillige (Freiwilliges Ökologi sches Jahr, Bundesfrei willigendienst) und ehrenamtliche Erfassungen |
Monitoring Greifvögel und Eulen (MGE) |
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seit 1988 durch Förder verein für Ökologie und Monitoring von Greif vogel und Eulenarten |
16 Greifvogel und 8 Eulenarten |
Ermittlung Bestands dynamik und Reproduk tion, Entwicklung von Artenhilfsmaßnahmen; Teil des europaweit angelegten Monitorings Europäischer Greifvögel und Eulen (MEROS) |
europaweit knapp 600 Flächen, von denen etwa 270 jährlich kar tiert werden |
ehrenamtliche Erfassungen |
Integriertes Monitoring von Singvogelpopulationen (IMS) |
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seit 1997 durch Vogel warten (Beringungszen tralen) |
etwa 130 Vogelarten |
Ermittlung populations ökologischer Kenn größen, Analyse von Gefährdungsursachen |
etwa 60 Untersuchungs flächen |
ehrenamtliche Erfassungen |
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Bundesweites Vogelmonitoring bildet die Basis für den Vogelschutz
Die in Deutschland durchgeführten Rast- und Brutvogelmonitoringprogramme liefern wichtige Datengrundlagen für die Auswahl von Schutzgebieten, die Bewertung von Schutzmaßnahmen und die Berichterstattung nach der europäischen Vogelschutzrichtlinie. Aus den Monitoringergebnissen werden Ursachen für Bestandsveränderungen abgeleitet. Diese Erkenntnisse werden für die Ausrichtung der Naturschutzpolitik genutzt. Das Vogelmonitoring stellt auch die Daten für die alljährliche Aktualisierung des Indikators „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt bereit.
Ehrenamtliches Engagement bildet wichtige Säule des Vogelmonitorings
Die Daten des Vogelmonitorings werden zum großen Teil durch fachkundige Freiwillige erfasst. Von der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Naturschutzbehörden und Verbänden profitieren beide Seiten. Die Daten werden vom amtlichen Naturschutz genutzt. Die Kartiererinnen und Kartierer aus den Monitoringprogrammen erhalten regelmäßig Feedback, wodurch das ehrenamtliche Monitoring gestärkt wird.
Dachverband Deutscher Avifaunisten koordiniert die ehrenamtlichen Monitoringprogramme
Die bundesweiten ehrenamtlichen Vogelmonitoringprogramme werden vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) auf Bundesebene koordiniert, für die Koordinierung auf Landesebene sind die einzelnen Bundesländer verantwortlich. Die Daten werden in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz sowie den Vogelschutzwarten der Länder ausgewertet. In der jährlich aktualisiert herausgegebenen Publikation „Vögel in Deutschland“ werden die Trends der Vogelarten dargestellt und Bestandsveränderungen analysiert. Der DDA wird von Bund und Ländern finanziell im Rahmen der Verwaltungsvereinbarung (VV) Vogelmonitoring unterstützt.
Internetportal „ornitho.de“ unterstützt Datenerhebung
Neben den systematischen Programmen des Vogelmonitorings wird seit Ende 2011 vom DDA das Internetportal „ornitho.de“ zur Sammlung von Gelegenheitsbeobachtungen betrieben. Ein System zur Qualitätssicherung durch regionale Expertinnen und Experten gewährleistet eine schnelle und wirkungsvolle Datenüberprüfung. Mittlerweile wurden in „ornitho.de“ 17,5 Millionen Beobachtungen (Stand: 01.2016) gesammelt, die neue Einblicke in die jahreszeitlichen Abläufe der Vogelwelt Deutschlands wie auch zum aktuellen Vorkommen von Brutvogelarten ermöglichen. Mit der Smartphone-App „NaturaList“ lassen sich Vogelbeobachtungen direkt im Gelände erfassen. Die Entwicklung spezieller Eingabetools wird zukünftig dem Vogelmonitoring einen weiteren Innovationsschub geben: Datenqualität und Datenfluss können dadurch erheblich gesteigert werden.