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Bundesamt für Naturschutz

BioDivHubs - Biodiversität ins Quartier

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Unter Beteiligung der Menschen im Quartier entstehen mitten in der Großstadt München Modellquartiere nach dem Prinzip des Mehr-Zonen-Gartens. Basis für diese sind Gemeinschaftsgärten, in denen biodiversitätsfördernde gärtnerische Maßnahmen implementiert, erforscht, bewertet und weiterentwickelt werden.
Bundesland
Bayern
Laufzeit
01.06.2023 - 31.05.2028
Finanzvolumen
1.580.000  €
Förderschwerpunkt
Stadtnatur
Ruderalflur, im Hintergrund ein Wohngebäude
Gemeinschaftsgarten in München

Biodiversität ins Quartier

Hintergrund

Die zunehmende Verdichtung urbaner Räume hat extrem negative Folgen für die Biodiversität in der Stadt, die Vielfalt der Räume bietet aber auch neue Chancen. München hat dies erkannt und möchte mit der 2018 beschlossenen Biodiversitätsstrategie darauf einwirken. Die Stadt hat mit der Umsetzung bereits begonnen.

Projekt

Mit dem Projekt "BioDivHubs - Bidiversität ins Quartier" soll die  Biodiversitätsstrategie der Stadt München in einem Bottom-Up-Ansatz umgesetzt werden, indem sich Gärtner*innen und Bewohner*innen gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Wissenschaft und weiteren Stadtakteuren für mehr biologische Vielfalt in der Stadtnatur engagieren. Gemeinschaftsgärten sind der Ausgangspunkt für die Projektaktivitäten. Sie bieten Raum für Studien zu biodiversitätsfördernden gärtnerischen Praktiken, insbesondere zum Insektenschutz.

Der Garten wächst ins Quartier

Die Maßnahmen werden in den Gemeinschaftsgärten umgesetzt und in die umgebenden Quartiere hineingetragen. Als Vorlage dienen die Mehr-Zonen-Gärten, bei denen Nutzgärten mit Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt kombiniert werden. Der Mehr-Zonen-Garten wird dabei nicht als ein zusammenhängender Garten verstanden, sondern als Summe aller gärtnerischen Interventionen, die nach dieser Idee durchgeführt werden. Eine Blühfläche oder eine vielgestaltige Hecke, die außerhalb des Gartens im öffentlichen Raum angelegt werden, lassen den Mehr-Zonen-Garten für das Quartier entstehen, dazu gehören auch die biodiversitätsfördernde Begrünung von Balkonen und Terrassen, insektenfreundliche Staudenbeete, Sandarien und Steinstrukturen in Schulhöfen, in Vor- und Innenhöfen von Wohnungsbauten und vieles mehr.

BioDivHubs als Beteiligungs- und Lernformate

Um die Menschen im Quartier bei der Begrünung ihres großstädtischen Wohn-, Arbeits- und Lernumfelds anzuleiten, werden in vier Modellquartieren sogenannte BioDivHubs eingerichtet als Instrumente zur Sensibilisierung, Beteiligung, Beratung und Begleitung der Menschen im Quartier. Als zentrale Anlaufstellen werden in den BioDivHubs Workshops, Führungen, Online-Fragestunden angeboten und Anleitungen und Broschüren zu biodiversitätsfördernden gärtnerischen Maßnahmen bereitgestellt. Durch geeignete Kampagnen und Partizipationsformen werden die Menschen im Quartier angeregt, sich am kreativen Prozess der Maßnahmenfindung zu beteiligen und diese Maßnahmen unter Anleitung umzusetzen. In den BioDivHubs entstehen interdisziplinäre Zusammenarbeit, nahe Lernorte und Netzwerke. Über die BioDivHubs werden die Bezirksausschüsse, bezirksbezogenen Vertreter der Stadtverwaltung und örtlichen Einrichtungen beteiligt.

Ein großes Angebot an Bildungsmaßnahmen sowie zwei Symposien und ein Kongress dienen zur Verfestigung der praktischen Erfahrungen.

Einbindung relevanter Stadtakteure

Verschiedene Referate der Stadtverwaltung, Bezirksausschüsse, Wohnungsbaugesellschaften und im Naturschutz tätige zivilgesellschaftliche Organisationen werden zur Teilnahme an Runden Tischen eingeladen. Sie dienen dem gegenseitigen Austausch über Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt in der Stadtnatur. Ziel ist es, das große Potenzial der urbanen Gärten für den Artenschutz sichtbar zu machen, die Wirksamkeit von Einbeziehung und Koordination bürgerschaftlicher Aktivitäten für den Artenschutz aufzuzeigen und dafür zu werben, eine entsprechende dauerhafte Förderung als notwendige kommunale Aufgabe anzuerkennen. So kann eine Verankerung geeigneter Maßnahmen in den Prozess der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie der Stadt München und der Verbreitung des Konzepts in München gelingen.  

Übertragung in andere Städte

Die BioDivHubs basieren auf einem Konzept, das in München erprobt wird, und zu dem ausführliche Dokumentationen mit den Forschungsergebnissen, der Methodik und der praktischen Umsetzung entstehen werden. Ihre Anwendung ist nicht an bestimmte landschaftliche Ausprägungen gebunden, sondern richtet sich an Menschen in Stadtquartieren mit mindestens einem urbanen Garten. Diese gibt es insbesondere in den mit München vergleichbaren Großstädten und ebenso wird es dort eine hohe Nachfrage nach einer Beteiligung geben.

Projektträgerschaft

BürgerStiftung München
Cosima Schmauch, Dr. Julia Gamberini
Klenzestr. 37, 80469 München
089 20238111
Green City e.V.
Lindwurmstr. 88, 80337 München
Münchner Umwelt-Zentrum e.V.
Englschalkinger Str. 166, 81927 München
Museum für Naturkunde Berlin
Invalidenstr. 43, 10115 Berlin
Technische Universität München
Arcisstr. 21, 80333 München

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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