Lokal, regional, ganz egal - Herkunft von Naturschutzsaatgut für Garten, Park und Landschaft
Beschreibung
Hintergrund
Daher soll das bundesweite Projekt der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft Nutzer*innen von Naturschutzsaatgut für diese Thematik sensibilisieren und sie zu einem reflektierten und naturschutzfachlich korrekten Umgang mit den verschiedenen Saatgutmischungen und ihren Herkunftsqualitäten befähigen.
Das Projekt
Ziele des Projektes sind die Aufklärung über die Bedeutung der Saatgutherkunft und die Entwicklung einer Kulturpflanzensaatgut-Mischung, die ausgebracht werden kann, ohne die regionale Pflanzenvielfalt zu gefährden. Es wendet sich an verschiedene Zielgruppen, die Einsaaten zu Naturschutzzwecken planen, veranlassen oder durchführen. Dies können beispielsweise Städte und Gemeinden, Planungsbüros, Naturschutzinitiativen und -verbände oder Umsetzende von Naturschutzeinsaaten aus Unternehmen, Landwirtschaft, Familien- sowie Bildungseinrichtungen sein.
Um diese unterschiedlichen Zielgruppen zu erreichen, stellt die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft den Redaktionen von Magazinen und Zeitschriften kostenfrei Artikel und Freianzeigen für die Online- und Printnutzung zur Verfügung. Weiterhin wurde eine Webseite zum Thema erstellt.
Zusätzlich wird die direkte Umsetzung in der Praxis gefördert, indem zwei empfehlenswerte Saatgutmischungen für unterschiedliche Zwecke entwickelt werden:
- Zum einen eine Mischung aus Kulturpflanzensaatgut einjähriger Arten, die speziell für ackerbauliche Hochertragsstandorte, ohne Vorkommen seltener Wildkräuter, konzipiert wird. In Abstimmung mit dem BfN wird die Mischung so zusammengestellt, dass trotz der überregionalen Herkunft der Kulturpflanzen das Risiko für die heimische Flora und Fauna minimal ist, etwa hinsichtlich möglicher Hybridisierungen.
- Zum anderen wurde eine mehrjährige Regiosaatgut-Mischung zur Einsaat im Westdeutschen Tiefland (Ursprungsgebiet 2) zusammengestellt. Die Regiosaatgut-Mischung wurde im Frühjahr 2021 in Mindestmengen von 100 Saatguttütchen gezielt an Bildungseinrichtungen, Städte und Kommunen, Unternehmen sowie Privatpersonen für Kleinstflächeneinsaaten innerhalb des Ursprungsgebiets 2 abgegeben.
Beide Mischungen enthalten auch trockentolerante Arten, um den zukünftigen klimatischen Bedingungen Rechnung zu tragen. Die Mischungen werden zudem so konzipiert, dass sie den Arten des Offenlandes, insbesondere Insekten und Vögeln, Lebensraum sowie Nahrungsgrundlage bieten.
Ausblick
Aktuell werden potentielle Arten für die Kulturpflanzenmischung hinsichtlich landbaulicher (wie keine Durchwuchsgefahr, schneller Aufwuchs und Vermeidung von phytosanitären Problemen in Folge- und Nachbarkulturen) sowie naturschutzfachlicher Kriterien (wie Blühdauer und -zeitpunkt, Strukturvielfalt, Pollen- und Nektarproduktion) für die Eignung einer unbedenklichen Mischung geprüft.
In einem weiteren Schritt erfolgt auf Grundlage einer Literaturrecherche sowie der naturschutzfachlichen Invasivitätsbewertung des BfN eine Einschätzung über die ausgewählten Arten in Bezug auf Florenverfälschung, Hybridisierung sowie potentielle Invasivität.