Reptilienlebensraum Lechtal
Beschreibung
Reptilien stellen die bundesweit am stärksten gefährdete Wirbeltiergruppe dar. 11 der 14 heimischen Arten stehen auf der Roten Liste. Auch Reptilienarten mit ursprünglich großflächiger Verbreitung sind durch den Verlust ihrer Lebensräume infolge einer tiefgreifenden Umgestaltung der Landschaft zunehmend gefährdet. Der flächendeckende Rückgang v.a. der heimischen Schlangenarten kann langfristig nicht durch die alleinige Ausweisung von Schutzgebieten gebremst werden, die sich meist auf zu kleine und oftmals isolierte Flächen beziehen. Aufgrund der komplexen Lebensraumansprüche vieler Reptilienarten sind vielmehr überregionale Verbundkonzeptionen dringend erforderlich, die sowohl Schlüsselstrukturen als auch die notwendige Verzahnung aller Teillebensräume und funktionalen Strukturen berücksichtigt.
Am Beispiel von vier bundesweit gefährdeten, ursprünglich weit verbreiteten Reptilienarten (Kreuzotter, Ringelnatter, Schlingnatter, Zauneidechse) sollen daher im Lechtal beispielhafte Verfahren und Methoden zur Wiederherstellung eines überregionalen Biotopverbundes entwickelt und praktisch erprobt werden. Das ausgewählte Leitartenspektrum dient dabei nicht allein dem Schutz der bundesweit am stärksten gefährdeten Wirbeltiergruppe, sondern deckt durch die vielfältigen Lebensraumansprüche der Leittierarten ein breites Spektrum an z.T. ebenfalls hochgradig gefährdeten Biotoptypen ab.
Im Rahmen der Voruntersuchung wurde - flankiert von zahlreichen akzeptanzsteigernden Aktivitäten - ein konkretes Maßnahmenkonzept mit Machbarkeitsstudie für einen solchen Biotopverbund erarbeitet, das sowohl die Lebensraumansprüche der Leitarten wie auch die Interessen der verschiedenen Nutzergruppen (wie Land-, Forst- und Wasserwirtschaft) berücksichtigt.