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Bundesamt für Naturschutz

Rettet Rosi

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die extrem seltene Essigrosen-Dickfühlerweichwanze (Excentricus planicornis) ist an wärmeliebende Säume mit Vorkommen der Essigrose (Rosa gallica) gebunden und hat im FFH-Gebiet „Ehemaliger Standortübungsplatz Ebern und Umgebung“ im Landkreis Haßberge ihr einziges Vorkommen in Mitteleuropa. Das Projekt ergreift Naturschutzmaßnahmen zu ihrer Erhaltung und anderer typischer Arten des Gebietes.
Bundesland
Baden-Württemberg
Bayern
Laufzeit
01.02.2020 - 31.12.2025
Finanzvolumen
760.000 €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
Essigrosen-Dickfühlerweichwanze sitzt auf einer Knospe der Essigrose
Rosi: Essigrosen-Dickfühlerweichwanze (Excentricus planicornis)

Art- und Lebensraumerhaltung: Säume - Vielfalt rund um die Essigrosen-Dickfühlerweichwanze

Hintergrund

Die Essigrosen-Dickfühlerweichwanze (Excentricus planicornis) ‒ eine Art wärmebegünstigter Säume – hat ihr einziges europäisches Vorkommen im ehemaligen Truppenübungsplatz Ebern, einem FFH-Gebiet in Unterfranken. Die extrem seltene Wanze ist an das Vorkommen der Essigrose (Rosa gallica) gebunden. Momentan bestehen große Wissenslücken zur Biologie der seltenen Wanze – so sind weder der Ort der Eiablage, ihre Ökologie, noch die Ausbreitungswege bekannt.

Projekt

Im Projekt wird daher in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg die Biologie der Wanze untersucht. Dazu zählen auch autökologische Erfassungen wie Vergleiche der Art am Standort Ebern mit anderen Populationen im europäischen Ausland und ein Vergleich mit nah verwandten Arten. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Entwicklung eines nachhaltigen Pflegekonzepts der wärmeliebenden Essigrosensäume, also des Habitats der Wanze, ein. Der am Ende des Projektes vorliegende Pflegeplan soll in den FFH-Managementplan übernommen werden, um die Pflege in die Verstetigung zu bringen. Davon profitieren auch weitere typische Arten des Gebietes, wie z. B. die Gemeine Plumpschrecke (Isophya kraussii), für die ebenfalls ein Vorkommen auf dem Truppenübungsplatz in Ebern nachgewiesen ist.

Um eine Wiederausbreitung der Essigrosen-Dickfühlerweichwanze zu ermöglichen, wird an den ehemaligen Vorkommensorten in den Landkreisen Würzburg und Regensburg in Zusammenarbeit mit den dortigen Landespflegeverbänden das neue Saumpflegekonzept umgesetzt. Um einen Überblick über die Saumstrukturen in Bayern zu erhalten, werden hier außerdem einhundert Säume ausgewählt und ihre Wanzendiversität erhoben. Auch hier soll festgestellt werden, welche dieser Säume potenzielle Lebensräume für die Essigrosen-Dickfühlerweichwanze darstellen.

Informationen für die Öffentlichkeit

Auf dem Truppenübungsplatz in Ebern werden Fauna und Flora der Säume erfasst und ihre Beziehung zueinander als ökologisches Netz auf der Projektwebsite aufbereitet und für die Öffentlichkeit zugänglich dargestellt. Weitere Beobachtungen, z.B. während der im Projekt angebotenen Exkursionen, werden fortlaufend eingespeist, wodurch das Netz immer vielfältiger wird.

Das Umweltbildungsangebot des Projektes umfasst außerdem Vorträge für Interessierte, Experten und Schulklassen, freiwillige Pflegetage und Informationsveranstaltungen zur Saumpflege und zielt darauf ab, Artenkenntnisse zu erweitern, das Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu steigern und die Bedeutung von Saumstrukturen zu vermitteln.

Projektträgerschaft

Institut für Biodiversitätsinformation e.V.
Dr. Klaus Mandery
Geschwister-Scholl-Str. 6, 96106 Ebern
09531 9446433
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Sanderring 2, 97070 Würzburg

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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