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Bundesamt für Naturschutz

Kosten und Finanzierung

Nur wenige Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege lassen sich ohne Einsatz von Finanzmitteln allein durch Schutzgebietsausweisungen realisieren. Insbesondere Naturschutzmaßnahmen, die den Erhalt der biologischen Vielfalt durch traditionelle bzw. extensive Nutzungsformen verfolgen, sind in der Regel mit finanziellem Mitteleinsatz verbunden. Besonders die extensive Bewirtschaftung von Heiden, Magerrasen, Feuchtgrünland oder Streuobstwiesen sind hier zu nennen.

Die Frage der Finanzierung ist somit oft entscheidend für die Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz von Natur- und Biodiversität. Dies gilt für die Schaffung des europäischen Netzes NATURA 2000 ebenso wie für die Erhaltung des nationalen Naturerbes.

Das BfN fördert zum einen das Know-how in diesem Bereich. Zum anderen entwickelt es Vorschläge für neue ökonomische Instrumente und Anreize und zur Weiterentwicklung des Finanzierungsinstrumentariums insbesondere im Rahmen der europäischen Agrar- und Strukturpolitik.

Förderprogramme der EU, des Bundes und der Länder

Förderprogramme zur Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen bestehen auf allen Ebenen von der EU über Bund und Länder bis hin zu einzelnen Kommunen.

Mittel der EU werden u. a. aus dem Programm "Life" finanziert, das speziell auf Umwelt- und Naturschutz ausgerichtet ist. Umfangreiche Mittel für den Naturschutz stehen im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Verfügung. Weitere Mittel kommen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die Mittel der EU können in der Regel nicht direkt beantragt werden, sondern werden über die Länder kofinanziert und im Rahmen von Förderprogrammen der Länder vergeben.

Ausführliche Informationen zur Förderung der EU (nicht nur für Natura 2000) sind im Leitfaden zur Finanzierung von Natura 2000 zu finden.

Mittel des Bundes werden aus dem Bundesministerium für Umwelt-, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit für die Verbändeförderung, für Erprobungs- und Entwicklungsmaßnahmen, für Forschungsprojekte sowie auf der Grundlage der Förderrichtlinie für Naturschutzgroßprojekte und aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt bereit gestellt. Weiterhin stellt der Bund aus dem Agrarressort und aus dem Wirtschaftsressort Mittel über die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) und die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) zur Verfügung, die parallel zu o. g. EU-Mitteln in Länderprogramme eingehen.

Informationen über die Fördermaßnahmen aus dem Bundesumweltministerium sind unter Förderung im Internetangebot des BfN zu finden.

Weitere Informationen über verschiedenste Länderprogramme, mit denen Naturschutzmaßnahmen direkt oder indirekt gefördert werden können, sind in der Förderdatenbank des BfN oder in der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zu finden. Letztere bietet auch gezielte Informationen zu den Gemeinschaftsaufgaben GAK und GRW.

Förderung durch Stiftungen, Spenden, Sponsoring

Neben der öffentlichen Mittelbereitstellung gilt es auch, das Potenzial privater Naturschutzfinanzierung besser auszuschöpfen und hierfür nachhaltige Finanzierungskonzepte zu entwickeln, insbesondere wenn eine dauerhafte Pflege der Flächen notwendig ist.

Zu allen Fragen der Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen, insbesondere auch zur Finanzierung durch private Mittel einschließlich Stiftungen, Spenden, Sponsoring und Vermarktung naturgerechter Produkte berät das Finanzierungshandbuch für Naturschutzmaßnahmen.

Kosten des Naturschutzes: staatliche und private Ausgaben für Naturschutz

Die gesamten Naturschutzausgaben des Bundes und der Länder wurden für 2009 einschließlich naturschutzorientierter Agrarumweltprogramme und Personalausgaben auf ca. 654 Mio. € beziffert (vgl. Daten zur Natur 2012). Hinzu kommen Naturschutzausgaben der Kommunen, die vom Statistischen Bundesamt für das Jahr 2009 mit ca. 234 Mio. € Nettoausgaben angegeben werden.

Schätzungen zufolge liegt der derzeitige Umfang staatlicher Naturschutzausgaben allerdings weit unter dem Finanzierungsbedarf für Maßnahmen, die aus fachlicher Sicht die Erhaltung der Biodiversität sicherstellen würden (vgl. Schweppe-Kraft 2009).

Finanzierung von Naturschutz – international

Informationen zur Naturschutzfinanzierung aus internationaler Perspektive bieten u. a. die Tagungsdokumentationen (z. B. "Sustainable Finance Mechanisms for Conservation - Training Seminar: Business Planning for Protected Areas in Central, Southern and Eastern Europe and the Commonwealth of Independent States" aus der Reihe "Globale Naturschutzfinanzierung") der Internationalen Naturschutzakademie Insel Vilm (INA).

Eine aktuelle Zusammenstellung der Finanzierungsmöglichkeiten für das internationale Netz der Schutzgebiete bietet u. a. eine Veröffentlichung von   Gutman und Davidson (2007) sowie die Website der Conservation Finance Alliance (CFA).

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