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Bundesamt für Naturschutz

Stadt und Natur

In Deutschland leben derzeit etwa 63 Millionen Menschen im besiedelten Bereich, das entspricht fast 80 Prozent der Gesamtbevölkerung. Entsprechend kommt dem Schutz und dem Erhalt der natürlichen Ressourcen in dicht besiedelten, städtischen Gebieten große Bedeutung zu. Sie sind aber zugleich auch wichtig, um uns Möglichkeiten des Naturzugangs und der Naturerfahrung im unmittelbaren Lebensumfeld zu erhalten.

Dynamische Stadtentwicklung

Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert muss als ein sehr dynamischer Prozess verstanden werden. Die Entwicklung nachhaltiger und tragfähiger Grünstrukturen ist dabei eine unerlässliche Aufgabe, der sich die Kommunen künftig stärker als bisher stellen.

In Deutschland leben derzeit mehr als zwei Drittel der Menschen in dicht besiedelten, städtischen Gebieten. Dazu zählen Gebiete mit mehr als 500 Einwohnern pro km². Das entspricht knapp 30 Millionen Einwohnern. Rechnet man mittelstark besiedelte, halbstädtische Gebiete, also Gebiete mit 100 bis 500 Einwohnern pro km² mit ein, so leben in der BRD derzeit etwa 63 Millionen Menschen im besiedelten Bereich, das entspricht fast 80 Prozent der Gesamtbevölkerung. Entsprechend kommt dem Schutz und dem Erhalt der natürlichen Ressourcen in dicht besiedelten, städtischen Gebieten große Bedeutung zu. Sie sind aber zugleich auch wichtig, um uns Möglichkeiten des Naturzugangs und der Naturerfahrung im unmittelbaren Lebensumfeld zu erhalten.

Während in den 1990er Jahren vor allem Suburbanisierung, begleitet von Flächenwachstum nach außen (urban sprawl) zu beobachten war, leiteten die 2000er Jahre eine Renaissance der Städte ein, was mit dem Begriff der Reurbaniserung beschrieben wird. Nach wie vor bestehen aber Stadt-Umland Beziehungen, die auch gesamtheitlich gedacht werden müssen. Die Aufgaben von Naturschutz und Landschaftspflege enden nicht am Stadtrand, sondern es gilt die biologische Vielfalt und Lebensraumqualitäten gerade auch im Siedlungs- und Stadt-Umlandbereich zu sichern und zu entwickeln.

Städte und urbane Räume müssen differenziert betrachtet werden und unterliegen in der Regel oft sehr unterschiedlichen Entwicklungstrends. Dies hat lokal differenzierte Auswirkungen auf das Flächenangebot in den Kommunen. Beispielsweise haben schrumpfende oder stagnierende Stadtregionen, im Gegensatz zu urbanen Wachstumsräumen, erhebliche Flächenpotentiale die für den Naturschutz und/oder die Freiraumentwicklung nutzbar gemacht werden können.

Vielfältiges Stadtgrün als Grundlage für eine funktionale Stadtnatur

Städte und urbane Räume bestehen nicht nur aus Plätzen und Gebäuden. Sie bestehen auch aus Bäumen, Parkanlagen, Wiesen und Wäldern. Diese grünen Strukturen stehen aber nicht für sich alleine. Oft mischen sich die grauen und grünen Seiten der Stadt. Die städtischen Grünstrukturen können ganz vielfältige Formen und Ausprägungen annehmen. Zum Beispiel kann Stadtgrün in Form von Dachbegrünungen, grünen Gebäuden oder Einzelbäumen punktuell auftreten. 

Im Gegensatz dazu stellt Straßenbegleitgrün, etwa in Form von Alleen, Hochstaudenfluren am Straßenrand oder Gleissbettbegrünungen linienhafte Formen städtischen Grüns dar. Große, flächenhafte Grünstrukturen finden wir dagegen in unseren Parks und Stadtwäldern.

Stadtgrün ist nicht nur Lebensraum für Pflanzenarten, sondern auch für viele Tierarten. Städte sind, im Vergleich zur umgebenden Landschaft oft artenreicher, da sie verschiedene Standortbedingungen auf kleinstem Raum beherbergen. Stadtgrün wird für uns Menschen immer bedeutender, weil es gesunde und attraktive Lebensbedingungen sowie gut erreichbare Möglichkeiten zur Erholung und Freizeitgestaltung bietet. Darüber hinaus leistet Stadtgrün einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel sowie zum Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt.

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