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Bundesamt für Naturschutz

Funktion der Stadtnatur

Stadtnatur hat verschiedene Funktionen, die sich auf nahezu alle Bereiche des Lebens positiv auswirken. Sie stellt nicht nur die Lebensgrundlage für viele Tiere und Pflanzen dar, sondern kommt auch den in der Stadt lebenden Menschen zugute. In der Stadt dienen Naturschutz und Erhalt von naturnahen Grün- und Freiraumstrukturen vor allem der Gesundheit und dem Wohlbefinden des Menschen.

Anpassung an den Klimawandel

Der durch erhöhte sommerliche Temperaturen ausgelöste Hitzestress und die zunehmende Hochwassergefahr stellen das Ökosystem Stadt und die darin lebenden Menschen vor neue Herausforderungen. Stadtnatur ist ein wichtiger Baustein um das Überleben von Mensch und Tier im Siedlungsbereich zu sichern. Stadtnatur wird in Zukunft einen immer wichtiger werdenden Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel spielen, etwa durch ausreichend Beschattung im Sommer, Frischlufterzeugung oder in Form von Regenrückhalt und Überflutungsraum bei Starkregenereignissen.

Naturerfahrungsräume

Kinder und Jugendliche haben heute in ihrem Wohnumfeld immer weniger die Möglichkeit eigenständig Naturerfahrungen sammeln zu können. Aktuell wird erhebliches Interesse von kommunaler Seite signalisiert, Naturerfahrungsmöglichkeiten in Großstädten zu schaffen und Frei- und Brachflächen in diesem Sinne für den Naturschutz zu widmen. Gerade in Großstädten wird der Mangel an naturnahen Flächen mit Naturerfahrungs- möglichkeiten erkannt und auch im Zusammenhang mit persönlichen und sozialen Entwicklungspfaden von Kindern und Jugendlichen diskutiert.

weiterführender Inhalt

Projekt und Ergebnisse

Stadtnatur als Erholungs- und Ausgleichsraum

Städtisches Grün bietet einen Kontrast zur lauten und hektischen Stadt. Lesen, Ausruhen, Spaziergänge machen oder einfach mal den Blick ins Grüne schweifen lassen sind nur einige Aktivitäten, die die erholsame Wirkung städtischen Grüns verdeutlichen. Erholungs- und Ausgleichsräume findet man vor allem in städtischen Parkanlagen oder in Stadtwäldern. Von besonderer Bedeutung ist aber das Vorhandensein wohnumfeldnaher Grünstrukturen.

Stadtnatur als Sport und Erlebnisraum

Städtische Naturräume eignen sich auch hervorragend für sportliche Aktivitäten. Natur- und Outdoorsportarten, wie Mountainbiking, Slackline oder Joggen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Aber auch Bootstouren, das Grillen im Park oder das gemeinsame Picknick mit Freuden und Familie sind Dinge, die in der Natur doppelt soviel Spaß machen. Bewegung in der Natur macht nicht nur Spaß sondern hält auch zudem gleichzeitig Gesund.

Stadtnatur als Raum der Begegnung

Stadtnatur ist auch ein Raum der Begegnung. Sei es in sogenannten Nachbarschaftsgärten, die derzeit in vielen Städten entstehen oder einfach nur durch die gemeinsame Nutzung von städtischen Parkanlagen. Hier treffen Junge und Alte, Große und Kleine, Laute und Leise, also ganz unterschiedliche Menschen aufeinander. Trotz aller Unterschiedlichkeit ist uns Menschen eines gemein: die Freude an der Natur.

Stadtnatur als Gesundheitsressource

Während die moderne Medizin in der Regel erst helfen kann, wenn man schon krank ist, kann Stadtnatur dafür sorgen, dass wir gar nicht erst krank werden. In diesem Zusammenhang spricht man von Stadtgrün als „salutogene Gesundheitsressource“. Stadtgrün ist in der Lage schädliche Einflüsse, wie Abgase oder Lärm wirkungsvoll filtern und binden und bietet Möglichkeiten für ausreichende Bewegung. Der regelmäßige Besuch von Grünräumen, wirkt sich nachgewiesenermaßen positiv auf die geistige und soziale Gesundheit aus und verbessert die Lebensqualität insgesamt.

Stadt als Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Der Rückgang der Artenvielfalt der in Europa lebenden Tiere und Pflanzen ist vor allem auf die Zerstörung ihres Lebensraums, etwa durch Überbauung und fortschreitende Ausräumung der Landschaft durch intensive Agrar- und Forstwirtschaft, zurückzuführen. 

Städte haben eine Reihe spezifischer Eigenschaften gegenüber Ökosystemen in der freien Landschaft. Typisch städtisch sind die zahlreichen unterschiedlichen menschlichen Nutzungen, die auf engstem Raum auftreten, wie Wohnen, Industrie, Verkehr. Diese Nutzungen führen zu typisch städtischen Standortfaktoren, die eine sehr kleinräumige Habitatstruktur erzeugen, wodurch sich Städte stark vom Umland unterscheiden. Trockenstandorte, wie Bahnanlagen wechseln sich auf  engem Raum mit weitgehend unberührten Brachflächen oder intensiv genutzten Parks ab. Der Lebensraum Stadt hat eine ganz andere und oft vielfältigere Zusammensetzung der Artenvielfalt als die freie Landschaft oder das Dorf.

Stadtentwicklung

Wenngleich die direkte wirtschaftliche Nutzung, etwa durch Holzproduktion oder urbane Landwirtschaft zu vernachlässigen ist, hat Stadtnatur auch Auswirkungen auf die lokale Ökonomie. So kann Stadtnatur gewissermaßen als weicher Standortfaktor wirken. Zum, Beispiel kann die Nähe zu städtischem Grün zur Wertsteigerung von Immobilien beitragen. Dabei spielt aber die Gestaltung des Grüns eine wichtige Rolle. Verwilderte und ungepflegte Grünräume, wie sie etwa Brachen darstellen wirken oft gegenteilig auf die Wertentwicklung von Immobilien. Urbanes Grün trägt auch zu Kosteneinsparungen bei. Entsiegelte und begrünte Flächen kosten die Kommune, und damit den Steuerzahler, langfristig weniger Geld, da diese Flächen im Unterhalt und in der Pflege deutlich günstiger sind. Besonders kostengünstig sind dabei extensiv gepflegte Flächen, also jene Flächen die bspw. nur einmal im Jahr gemäht werden.

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