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Bundesamt für Naturschutz

Naturerfahrungsräume in Großstädten am Beispiel Berlin

Siedlungsbereich
Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben
Kinder und Jugendliche haben heute in ihrem Wohnumfeld immer weniger die Möglichkeit eigenständig Naturerfahrungen sammeln zu können. Um diesem Missstand zu begegnen wurde das Konzept der Naturerfahrungsräume Ende 1990iger Jahre u. a. im Rahmen eines F+E-Vorhabens des BfN entwickelt.
Bundesland
Berlin
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 4.1 Landschaftsplanung, räumliche Planung und Siedlungsbereich
Laufzeit
01/2011 - 02/2012 (Voruntersuchung) | 08/2015 - 08/2018 (Hauptvorhaben) | 10/2015 - 04/2020 (wissenschaftliche Begleitung)
Lage
Stadt Berlin
Finanzvolumen
2.829.000 €
Förderschwerpunkt
Ökologische Stadterneuerung stärken
Das Foto zeigt vier spielende Kinder auf einen als Spielelement aufgeschichteten Reisighaufen in einem waldbestockten Naturerfahrungsraum.

Beschreibung

Naturerfahrungsräume sind naturnahe (naturbestimmte) Grünflächen für die Erholung von Kindern und Jugendlichen im besiedelten Bereich. Die Natur-Erlebnismöglichkeiten in diesen Räumen schließen alle Formen des Spiels, der körperlichen Bewegung und der Ruhe ein, die weder auf Infrastruktur noch auf Geräte angewiesen sind.

Mittlerweile sind in einigen ländlichen Gemeinden und auch in größeren Städten NER in die Praxis umgesetzt. Die systematische Erprobung und Auswertung eines gesamtstädtischen Angebotes von Naturerfahrungsräumen in Großstädten und ihrer Bedeutung auch für den Arten- und Biotopschutz im Siedlungsraum steht noch aus. Von kommunaler Seite, sowie von Trägern der Kinder- und Jugendarbeit wird erhebliches Interesse signalisiert, zusätzliche Naturschutzflächen und Naturerfahrungsmöglichkeiten in Großstädten zu schaffen und Frei-/Brachflächen in diesem Sinne für den Naturschutz zu widmen. Gerade in Großstädten wird der Mangel an naturnahen Flächen mit Naturerfahrungsmöglichkeiten erkannt und auch im Zusammenhang mit persönlichen und sozialen Entwicklungspfaden von Kindern und Jugendlichen diskutiert.

Bereits die Voruntersuchung hat gezeigt, dass für ein zukunftsfähiges gesamtstädtisches Konzept in Großstädten unterschiedliche Flächenkonstellationen zu berücksichtigen sind. Eine Entwicklung und Erprobung auf mehreren Flächen ist erforderlich, um übertragbare Ergebnisse und Erfahrungen für andere Großstädte sammeln zu können.

Ziel des Hauptvorhabens und der wissenschaftlichen Begleitung war es daher, am Beispiel der Großstadt Berlin, auf Grundlage der bestehenden theoretischen und ersten praktischen Erfahrungen drei repräsentativ ausgewählte Pilotflächen unter Erprobung verschiedener konzeptioneller Ansätze zu Planung, Realisierung und langfristiger Betreuung zu entwickeln. Die dabei gewonnenen Erfahrungen wurden dokumentiert, analysiert und aufbereitet werden, so das ein auf andere Großstädte übertragbares Verfahren zur Planung, Realisierung, Nutzung, Betreuung und Pflege von Naturerfahrungsräumen zur Verfügung gestellt werden. Dabei geht es auch darum, die Bedeutung solcher Flächen für die Biodiversität im Siedlungs-raum und ihre Funktion zur Abpufferung von Klimaextremen in Großstädten bei der Planung zu berücksichtigen und zu erproben.

Die konkreten Umsetzungserfahrungen aus dem E+E-Vorhaben sollen das Interesse an der Realisierung von Naturerfahrungsräumen auch in anderen Großstädten unterstützten. Diese Realisierung ist zudem als Aktionsfeld auch in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt an die Kommunen adressiert und entsprechend auch im § 1 Abs. 6 BNatSchG verankert. Darüber hinaus wird die Bedeutung von Naturerfahrung in der „Naturschutz-Offensive 2020 - Für biologische Vielfalt“ im Handlungsfeld VII „Grün in der Stadt erleben - Zuhause mit Natur Bekanntschaft machen“ hervorgehoben. Damit trug das Vorhaben unmittelbar zur Umsetzung der Naturschutz-Offensive 2020 bei.

Projektträgerschaft

Stiftung Naturschutz Berlin
Voruntersuchung und Hauptvorhaben
Potsdamer Straße 68, 10785 Berlin
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde | FB Landschaftsnutzung und Naturschutz
Frau Prof. Dr. Heike Molitor
Wissenschaftliche Begleitung
Friedrich-Ebert-Straße 28, 16225 Eberswalde

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz, Land Berlin, Stiftung Naturschutz Berlin, Bezirksamt Spandau, Bezirksamt Pankow, Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde

Kontakt im BfN

Jens Schiller
Stellvertretende Leitung FG II 4.1 Landschaftsplanung, räumliche Planung und Siedlungsbereich
0341 30977-125

weiterführender Inhalt

Ausgewählte Publikationen
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