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Bundesamt für Naturschutz

Nachhaltige Nutzung und naturverträglicher Konsum

Die Förderung einer nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen ist entscheidend für den Erhalt der Biodiversität weltweit. Das BfN setzt sich zudem im internationalen Kontext aktiv für die Förderung eines naturverträglicheren Konsums ein.

Nachhaltige Nutzung von Natur und Landschaft

Die naturverträgliche und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen vereint die Erfüllung menschlicher Bedürfnisse mit dem Schutz von Biodiversität und Ökosystemen. Das Themenspektrum umfasst neben naturverträglicher Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei unter anderem auch die Entwicklung nachhaltiger Tourismuskonzepten für Schutzgebiete, die Stärkung traditioneller naturverträglicher Landnutzungsmodelle sowie die Entwicklung von innovativen neuen Bewirtschaftungsformen. Das BfN fördert weltweit Projekte zur nachhaltigen Nutzung von Natur und Landschaft, insbesondere im Rahmen des UNESCO-Programms „Mensch und Biosphäre“ (MAB).

Fischer auf kleinen Boot mit Fischernetzen
Fischer in Myanmar

Naturverträglicher Konsum im internationalen Kontext

Vorherrschende Konsummuster in Ländern wie Deutschland haben weltweit schwerwiegende Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Der nicht nachhaltige An- oder Abbau von Rohstoffen sowie Produktion, Transport und Entsorgung von Konsumgütern sind nicht nur mit einem hohen Energie- und Ressourcenverbrauch, Treibhausgas- und Schadstoffemissionen verbunden, sie haben auch gravierende Folgen für die biologische Vielfalt. Seltene Lebensräume werden für neue Produktionsflächen zerstört, Wasser und Böden verschmutzt und Ökosysteme in ihren wichtigen Funktionen gestört. Das BfN setzt sich daher aktiv für die Förderung eines naturverträglicheren Konsums ein.

Der Kurzfilm „Protecting nature starts with you“ erklärt, wie wir alle mit unserem Konsumverhalten zum Schutz der Natur beitragen können

Konsum naturverträglich gestalten: Handlungsempfehlungen für ausgewählte Produkte

Im laufenden Projekt „Konsum naturverträglich gestalten“ (2023-2025) wird die Informationsbasis zu den Auswirkungen unseres Konsums auf die biologische Vielfalt im Globalen Süden weiterentwickelt und vertieft. Im Fokus der Untersuchung stehen die drei Produkte Palmöl, Soja und Shrimp, deren Produktion oftmals mit dem Verlust artenreicher Lebensräume einhergeht, darunter tropische Wälder, Moore, Savannen und Mangroven. In enger Kooperation mit internationalen Expert*innen und Entscheidungsträger*innen werden Maßnahmenvorschläge entwickelt und Politikinstrumente identifiziert, um die Biodiversitätsauswirkungen des Konsums dieser Produkte effektiv zu reduzieren.

Gemeinsam für naturverträglichen Konsum

Im Vorhaben „Gemeinsam für naturverträglichen Konsum“ (2019-2022) lag der Schwerpunkt auf Information, Kommunikation und internationaler Kooperation. Hierfür wurde innerhalb des One Planet Networks des Umweltprogramms der Vereinten Nationen eine internationale „Arbeitsgruppe zur Kommunikation für biologische Vielfalt“ gegründet, welche die Naturschutz-Perspektive verstärkt in internationale Prozesse zum Thema nachhaltiger Konsum einbringen soll. Zudem wurde ein englischsprachiges “Biodiversity Communication Toolkit“ mit unterstützenden Materialien zu Information und Kommunikation für naturverträglichen Konsum veröffentlicht. Dieses enthält z.B. verschiedene Infographiken, zwei Policy Briefs, einen Kommunikations-Leitfaden, inspirierende Kampagnen-Beispiele und viele weitere Ressourcen. 

KonsumWende: Nachhaltiger Konsum für den Erhalt der biologischen Vielfalt und Ökosystemleistungen weltweit

Im Rahmen des vom BfN geförderten Projekts „KonsumWende“ (2017-2019) wurden die Auswirkungen des deutschen Konsums auf die biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen in den Herkunftsländern anhand der drei Fallbeispiele Soja, Baumwolle und Lithium untersucht sowie Handlungsempfehlungen entwickelt. Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass sich das Konsumverhalten in Ländern wie Deutschland schnell und grundlegend verändern muss. In vielen Fällen lassen sich die gravierenden Auswirkungen des Konsums am effizientesten durch eine Reduktion der Konsummenge im Sinne des Suffizienz-Prinzips verringern. Maßnahmenvorschläge umfassen beispielsweise einen verringerten Fleischverzehr im Ernährungssektor, eine Abkehr von der „Fast Fashion“ Kultur in der Textilbranche sowie weniger motorisierten Individualverkehr. 

Engagement auf allen Ebenen erforderlich

Für das Gelingen der Konsumwende  sind insbesondere Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft gefragt, um bessere Rahmenbedingungen für nachhaltigere Kaufentscheidungen zu schaffen. Zudem kann der Bund durch die Berücksichtigung von Biodiversitätskriterien in der öffentlichen Beschaffung eine wichtige Vorbildfunktion einnehmen.

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