Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Fachkonzept Biotopverbund Gewässer und Auen

Das Fachkonzept bietet hinsichtlich des Biotopverbunds Hilfestellungen bei der Erarbeitung zielführender Maßnahmen im Bundesprogramm "Blaues Band Deutschland". Es besteht aus einem Eckpunktepapier und mehreren Hintergrunddokumenten.
Luftbild der Donau unterhalb der Isarmündung mit Güterschiff
Donau unterhalb der Isarmündung

Eckpunktepapier

Das Eckpunktepapier unterlegt das zentrale Ziel des Blauen Bandes, einen Biotopverbund von nationaler Bedeutung entlang der Bundeswasserstraßen aufzubauen, mit konkreten Kriterien.

Adressierte Ziele und Leitbilder aus dem Kabinettsbeschluss:

Dabei wird auf die folgenden übergeordneten Ziele und Leitbilder des Bundesprogramms zurückgegriffen:

Leitbild

Renaturierte Bundeswasserstraßen und ihre Auen bilden einen Biotopverbund von nationaler Bedeutung. Sie garantieren den Erhalt wassergebundener Arten und die Entwicklung ihrer Lebensräume.


Ziel

Bis zum Jahr 2050 sind die […] Bundeswasserstraßen leistungsfähiger Bestandteil des länderübergreifenden Biotopverbunds.  

Leitbild

Flussauen an Bundeswasserstraßen sind als Zentren der biologischen Vielfalt und als Achsen des Biotopverbundes naturnah entwickelt. Fluss und Auen werden ganzheitlich gesehen und sind als Einheit Bestandteil des Naturhaushalts.


Ziel

Bis zum Jahr 2035 hat sich der Auenzustand an 20 Prozent der bewerteten Abschnitte an Bundeswasserstraßen um mindestens eine Zustandsklasse nach Auenzustandsbericht 2009 verbessert. Bis zum Jahr 2035 sind 15 Prozent der Auen an Bundeswasserstraßen ihrer naturraumtypischen Funktion zugeführt.

Leitbild

Nicht mehr benötigte Infrastrukturen der Bundeswasserstraßen werden soweit möglich und sinnvoll rückgebaut. Grundsätzlich wird der Umbau oder Rückbau von Anlagen und Bauwerken mit weiteren Renaturierungsmaßnahmen […] verknüpft. […]. Die Gewässer sind so beschaffen, dass die Vernetzung von Lebensräumen gewährleistet ist. Hierbei ist die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit in Längsrichtung (Durchwanderbarkeit) als auch in Querrichtung (Vernetzung Fluss-Ufer-Aue) wesentlich.


Ziel

Bis zum Jahr 2050 ist die nicht mehr benötigte Infrastruktur im Gesamtnetz der Bundeswasserstraßen in Verbindung mit Renaturierungsmaßnahmen um- oder rückgebaut. […] Des Weiteren sind die Bundeswasserstraßen für wandernde aquatische Organismen durchgängig, die Vernetzung der Lebensräume Fluss-Ufer-Aue ist hergestellt.

Gemäß Fachkonzept kann das Erreichen dieser Ziele quantifiziert und bewertet werden über:

  • Zustandsverbesserungen und Flächenvergrößerungen ufer- und auentypischer Lebensräume
  • Verbesserungen des Auenzustands
  • Verbesserungen der Gewässerstruktur

Da die Bundeswasserstraßen sehr unterschiedlichen Nutzungen und Anforderungen unterliegen, können die formulierten Ziele an verschiedenen Abschnitten nicht in gleichem Ausmaß erreicht werden. Neben der Schifffahrt beeinflussen Stauhaltung und gewässernahe Bebauung die naturnahe Gestaltung der Bundeswasserstraßen und ihrer Auen. Um diese unterschiedlichen Einschränkungen darzustellen, werden im Fachkonzept sogenannte Fallgruppen abgeleitet, die sich hinsichtlich der Intensität der Schifffahrt, der Stauhaltung und dem Ausmaß der Bebauung unterscheiden. Damit kann der potenzielle Zielzustand für einzelne Abschnitte der Bundeswasserstraßen abgeleitet und zielführende Maßnahmenvorschläge entwickelt werden.

Ausgewählte Publikation

Die Hintergrunddokumente beinhalten u.a. eine Darstellung des Bewertungsverfahrens im Hinblick auf den Biotopverbund sowie einen Katalog zielführender Renaturierungsmaßnahmen. 

Bewertung von Vorhaben und Maßnahmenvorschlägen (Biotopverbund)

In diesem Hintergrunddokument wird das Vorgehen bei der Bewertung von Vorhaben hinsichtlich des Biotopverbunds erläutert. Im ersten Schritt (1. Stufe des Antragsverfahrens, Projektskizze) wird die Frage geklärt, ob das Vorhaben mit den vorgeschlagenen Maßnahmen grundsätzlich zur Zielerreichung beiträgt („zielkonform“). Dafür muss bei mindestens einem der relevanten Parameter eine Zustandsverbesserung ohne gleichzeitige Verschlechterung anderer Parameter absehbar sein.

Maßnahmenkatalog und Maßnahmensteckbriefe

Die zielführenden Renaturierungsmaßnahmen sind in einem Katalog zusammengefasst und den Funktionsräumen „Gewässer“, „Uferzone und Übergangsbereich“ und „rezente Aue / Altaue“ zugeordnet. In der Projektskizze ist anzugeben, welche Maßnahmen zur Umsetzung vorgesehen sind. Im Hintergrunddokument „Maßnahmenkatalog und Maßnahmensteckbriefe“ werden alle Einzelmaßnahmen in Form eines Steckbriefes beschrieben. Das Dokument bietet damit den Antragstellenden eine Hilfestellung bei der Zuordnung ihrer Maßnahmen zu denen des Maßnahmenkatalogs. Weiterhin kann das Dokument zur Entwicklung eigener Maßnahmen und zur weiteren Information herangezogen werden. 

Methodik zur Maßnahmenherleitung

Für die Herleitung passender Einzelmaßnahmen wird den Antragstellenden eine eigene Methodik zur Verfügung gestellt. Neben der generellen Eignung der Maßnahmen liefert die Methodik ebenfalls eine Einschätzung zu deren Wirkung auf Gewässerstruktur, Auenzustand sowie ufer- und auentypische Lebensräume. Mit Hilfe eines Fragenbaums (Anlage 1) können Einzelmaßnahmen abgeleitet werden, die neben den Verhältnissen vor Ort (Ist-Zustand und vorhandene Restriktionen) auch die Möglichkeit einer Wiederherstellung naturnaher Verhältnisse berücksichtigen. Die Ergebnisdokumentation (Anlage 2) bietet anschließend die Möglichkeit, geeignete Maßnahmen für das Projektgebiet festzuhalten. 

Beispielhafte Bewertung der "Zielkonformität" anhand der prognostizierten Wirkungen eines fiktiven Projekts auf die einzelnen Bewertungsparameter
Beispielhafte Bewertung der "Zielkonformität" anhand der prognostizierten Wirkungen eines fiktiven Projekts auf die einzelnen Bewertungsparameter (Hintergrunddokument „Bewertung von Vorhaben und Maßnahmenvorschlägen (Biotopverbund)“

weiterführender Inhalt

Ausgewählte Publikation
Zurück nach oben