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Bundesamt für Naturschutz

Kooperation von Naturschutz und Landwirtschaft

Naturschutz und Landwirtschaft müssen zusammen gedacht werden, wenn der Verlust der biologischen Vielfalt in der Fläche zeitnah gestoppt werden soll. Ziel muss es sein, biologische Vielfalt mit der Landbewirtschaftung zu schützen.

Die Ziele des Naturschutzes und der Landbewirtschaftenden prallen auf der landwirtschaftlichen Fläche aufeinander. Auf der einen Seite steht der Schutz von Arten oder Lebensräumen im Vordergrund, auf der anderen Seite liegt der Fokus auf Ertragserwartung und Gewinnerzielung. Um beide Ziele bestmöglich umzusetzen, ist eine vertrauensvolle und offene Kommunikation der Akteure unbedingt erforderlich.

In vielen, unter anderem vom BfN geförderten Projekten, werden Kooperationen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft bereits erfolgreich umgesetzt. Sie sind Beispiele dafür, dass Naturschutz und Landwirtschaft heute keine Gegenspieler mehr sein müssen. Der fortschreitende Verlust unserer natürlichen Vielfalt macht es vielmehr erforderlich, dass Landwirtschaft und Naturschutz beide aktiv ihren Beitrag leisten. 

Ausbildung und Beratung

Der Schutz der biologischen Vielfalt ist bisher kein Thema in der landwirtschaftlichen Berufsausbildung. Auch an den agrarwissenschaftlichen Fakultäten gehören Naturschutzaspekte in der Regel nicht zum Pflichtprogramm. Die gesellschaftlichen Anforderungen an die Landwirtinnen und Landwirte, Umwelt- und Naturschutzleistungen zu erbringen, steigen jedoch stetig und werden auch perspektivisch eine zunehmende Rolle spielen. Um Landbewirtschaftende angemessen auf die wachsenden Herausforderungen im Umwelt- und Naturschutzbereich vorzubereiten, ist es entscheidend, die Grundlagen des Umwelt- und Naturschutzes in der landwirtschaftlichen Ausbildung zu verankern. Der Schutz der biologischen Vielfalt sollte daher ein integraler Bestandteil der landwirtschaftlichen Berufsausbildung sein. Wie das gut funktionieren kann, zeigt ein gemeinsames Vorhaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und BfN, die gemeinsam einen "Leittext" für Auszubildende im Agrarsektor erarbeitet haben. Der Leittext lädt die Auszubildenden dazu ein, Blühstreifen im Ausbildungsbetrieb anzulegen und sich mit der Agrarumweltförderung auseinanderzusetzen.

Neben der Förderung des eigenen Wissens sollte es zukünftig selbstverständlich sein, dass Landwirtinnen und Landwirten gut ausgebildete Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für den Themenkomplex biologische Vielfalt und Umweltleistungen zur Verfügung stehen. Erfolgreiche Beratungsarbeit erhöht die Akzeptanz und Wirksamkeit von Naturschutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft. Hierfür muss die Beratung fachlich fundiert und flächendeckend förderfähig sein sowie auf Augenhöhe stattfinden. 

Das BfN setzt sich für die Etablierung eines einheitlichen Standards für Biodiversitätsberatende in der Landwirtschaft ein. Ziel ist, dass sich Beratende für relevante Kompetenzen wie Agrarökologie und landwirtschaftliches Fachrecht qualifizieren und offiziell zertifizieren lassen können und das Berufsfeld der Biodiversitätsberatung in der öffentlichen Wahrnehmung gestärkt wird.

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