Die Grüne Infrastruktur ist ein vernetztes Freiraumsystem in der Stadt, das sich bis in angrenzende Landschaftsräumen der Stadtregion erstreckt und im Verbund seine Wirkungen optimal entfalten kann. Das Aufgabenfeld „Vernetzen“ kann sich auf räumliche sowie funktionale Verbindungen und den Abbau von Barrieren wie Straßen, Zäunen oder Sohlschwellen in Fließgewässern beziehen. Für unterschiedliche Funktionen bestehen jeweils andere Anforderungen an die Vernetzung, idealerweise erfüllen Vernetzungsstrukturen mehrere Funktionen gleichzeitig.

Ein multifunktionales Verbundsystem soll wichtige Freiräume innerhalb der Stadt und in der Region vernetzen und vielfältige Funktionen aufweisen, z.B. Biotopvernetzung, nachhaltige Mobilität zu Fuß und per Rad, Erreichbarkeit von Stadtnatur sowie Kalt- und Frischluftaustausch. Damit die blau-grünen Verbundsysteme weiterhin gestärkt werden, ist es wichtig, Strukturen von regionaler und stadtweiter Bedeutung zu identifizieren und zu schützen. Hierzu zählen beispielsweise urbane Fließgewässer, Bahndämme, alte Allen und stadtnahe Heckenlandschaften. Darüber hinaus sollen neue Korridore entwickelt werden z. B. aus urbanen Wildnisflächen, Gewässerrandbereichen, Straßenbegleiträumen, Gewerbeflächen, Gründächern oder Grün- und Sportanlagen. In Hinblick auf die Stadt-Umland-Beziehung sollte das Verbundsystem nicht an der Stadtgrenze aufhören, sondern in Zusammenarbeit mit den angrenzenden Kommunen ein schlüssiger Übergang gefunden werden.

Für die Förderung der biologischen Vielfalt ist der Biotopverbund besonders relevant. Ziel ist die Durchlässigkeit der Stadtstrukturen für verschiedene Artengruppen zu sichern oder herzustellen. Um dieses Ziel zu realisieren, sollen Kernflächen, Trittsteine und Korridore gesichert und entwickelt werden. Zielarten, die besonders auf räumliche und funktionale Verknüpfungen angewiesen und charakteristisch für bestimmte Lebensräume sind, helfen bei der Ausgestaltung des Biotopverbunds.