Insektenrückgang
Daten, Fakten und Handlungsbedarf
In den vergangenen Jahrzehnten haben sowohl die Artenvielfalt der Insekten als auch deren Häufigkeit abgenommen. Die vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) veröffentlichten Roten Listen der gefährdeten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in Deutschland belegen diese negative Entwicklung für mehr als 3.000 Insektenarten anhand von bundesweit repräsentativen Daten.
Insekten erfüllen wichtige ökologische Funktionen in Nahrungs- und Stoffkreisläufen wie z. B. als Blütenbestäuber, bei der Zersetzung von pflanzlichem und tierischem Material oder als Nahrung für andere Tiere. Die damit verbundenen Ökosystemleistungen haben eine hohe Bedeutung für uns Menschen, welche weit über die Bestäubungsleistung der Insekten hinausgeht.
Vielfältige Faktoren beeinflussen die Vielfalt und die Häufigkeit von Insekten. Vor allem die Zerstörung und Veränderung ihrer Lebensräume, wie zunehmende Strukturverarmung, Verinselung und Fragmentierung der Habitate, können als Ursachen für den Rückgang und Verlust von Insektenarten angesehen werden. Zudem können Pflanzenschutzmittel auch bei ordnungsgemäßer Anwendung unerwünschte Auswirkungen auf Insekten oder ihre Lebensräume haben. Hieraus ergeben sich bereits zahlreiche Ansatzpunkte, dem Insektenrückgang durch konkretes Handeln entgegenzuwirken.
Das Bundesamt für Naturschutz fördert und betreut aktuell eine Reihe von Forschungsvorhaben zum Insektenrückgang, zur Erforschung der Gefährdungsursachen sowie Projekte zum Erhalt von Insektenlebensräumen.
Das BfN hat als Herausgeber der Zeitschrift Natur und Landschaft mit einer Schwerpunktausgabe zum Rückgang der Insektenvielfalt (Heft 6/7 - 2019) einen Überblick zu den unterschiedlichen Facetten des Insektenrückgangs veröffentlicht. Die Ausgabe enthält Beiträge zur Vielfalt und Bedeutung der Insekten in ökologischer und ökonomischer Hinsicht. Außerdem werden die wesentlichen Informationen zum Rückgang und zu dessen Ursachen komprimiert dargestellt sowie Lösungsansätze exemplarisch vorgestellt.