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Bundesamt für Naturschutz

Gene Drives: Gentechnische Veränderung direkt im Freiland

Mit sogenannten Gene Drives (GD) sollen wildlebende Populationen direkt in der freien Natur gentechnisch verändert werden.

Aktuell existiert eine Vielzahl von Forschungsansätzen, die sich mit GD (an Wildorganismen) befasst. Zu diesem Zweck werden GVO hergestellt, denen auch molekulare Instrumente der Gentechnik (CRISPR/Cas) eingebaut werden. Werden diese GVO freigesetzt, sollen sie sich mit ihren Wildverwandten kreuzen. Mit Hilfe der in den GVO freigesetzten Gentechnikinstrumente würden gentechnische Eigenschaften, auch wenn diese für den Organismus nachteilig sind, bevorzugt vererbt werden und können sich so schnell in ganzen Populationen oder einer Art ausbreiten. GD sollen beispielsweise dazu benutzt werden, Wildpopulationen zu verändern oder auch zusammenbrechen zu lassen und so langfristig beispielsweise invasive Arten auszurotten. 

Ein grundlegender Unterschied zu allen bisherigen GVO ist, dass auf diese Weise bei vielen GD-Ansätzen die gentechnischen Veränderungen direkt im Freiland und nicht mehr unter den kontrollierten Bedingungen des Labors stattfinden. So soll das Labor ins Feld transferiert werden und die Möglichkeit geschaffen werden, Wildpopulationen –  abseits der Regeln der natürlichen Vererbung – in der Natur gentechnisch zu verändern. Dieser „lab in the field“- Ansatz geht somit in seiner Raum-und-Zeit-Wirkung weit über klassische GVO hinaus. Synthetische Gene Drive Organismen (GDO) stellen für die Risikobewertung und das Monitoring eine Herausforderung dar. Beispielsweise werden im Vergleich zu den derzeitigen GVO für die Umweltverträglichkeitsprüfung von GDO wesentlich mehr Informationen und Ausgangsdaten über die aufnehmende Umwelt und ihre Ökosysteme benötigt. 
 

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