Digitalstrategie
Die Neu- und Weiterentwicklungen von digitalen Technologien führen zu einem grundlegenden Wandel der Art wie wir leben, arbeiten und wirtschaften. Dies gilt für digitale Anwendungsbereiche im Naturschutz, ebenso wie für das BfN als Verwaltungseinrichtung. Aufgrund der hohen Dynamik der Digitalisierung wird die Digitalstrategie nicht als abgeschlossene Veröffentlichung, sondern als lebendiger Prozess mit unterschiedlichen Bausteinen gelebt, die regelmäßig iteriert und auf aktuelle Gegebenheiten angepasst werden.
Visionen und Leitlinien
Die digitale Transformation steht im Einklang mit Mensch und Natur und unterstützt den sozial-ökologischen Wandel. Sie wirkt wie ein Katalysator und stärkt unsere Naturschutzarbeit sowie die von Verbänden und Wissenschaftsakteuren, Unternehmen und Privatpersonen.
Die Leitlinien beschreiben die Art und Weise, wie wir im BfN mit digitalen Technologien, Anwendungen und Trends umgehen und an welchen Grundprinzipien wir uns bei der Gestaltung der Digitalisierung orientieren.
Digitale Arbeitsbereiche
Digitale Arbeitsbereiche dienen der Übersicht und zur Schaffung eines einheitlichen Verständnisses zu allen relevanten Feldern der Digitalisierung am BfN. Neue Aktivitäten können somit schnell verortet und verständlich kommuniziert werden, was zu einer erhöhten Transparenz und schnelleren Umsetzung digitaler Projekte führt. Vier digitale Arbeitsbereiche strukturieren die Aktivitäten des BfN, die jeweils weiter nach verschiedenen Kategorien ausdifferenziert werden.

Fokusthemen
Die Fokusthemen bilden das zentrale Steuerungsinstrument der Digitalisierung im BfN. Sie dienen der Priorisierung und definieren die mittelfristigen Schwerpunkte der Digitalisierungsaktivitäten des BfN. Jedem Fokusthema wird ein Set an Initiativen zugeordnet werden, welches die zugehörigen digitalen Aktivitäten repräsentiert und jährlich iteriert wird.
Die Voraussetzung für gute Entscheidungen und eine optimale Ausrichtung der Digitalisierung ist eine effektive Koordination der digitalstrategischen Aktivitäten. Die dafür notwendigen Bausteine sollen im BfN geprüft und weiterentwickelt werden. Es bedarf der Entwicklung von Kriterien und Formaten zur Entscheidungsfindung, die kontinuierliche Erfassung aller digitalen Aktivitäten und eine bessere Verzahnung digitaler Themen mit anderen naturschutzfachlichen sowie vollzugs- und verwaltungsbezogenen Themen des BfN. Hierfür wird eine zyklische digitalstrategische Planung umgesetzt, welche die digitalen Initiativen entlang der BfN-internen Gremien und Formate steuert.
Erfolgreiche Digitalisierung ist eng verknüpft mit einem guten Wissens-, Informations- und Datenmanagement. Relevante Informationen müssen innerhalb des BfN für die jeweiligen Mitarbeitenden auf einfachem Wege zugänglich sein. Das Ziel des Fokusthemas ist deshalb ein besserer Fluss von Informationen im BfN. Hierzu gehören konzeptionelle Arbeiten wie die Erarbeitung eines Datennutzungskonzepts, als auch konkrete Vorhaben wie der Ausbau des Reporting zu Forschungs- und Förderaktivitäten am BfN oder die Einführung eines neuen kollaborativen Intranets als Tool für die interne Kommunikation.
Das BfN setzt sich dafür ein, die Potentiale von KI für den Naturschutz sowie für BfN-eigene Verwaltungs- und Vollzugsprozesse nutzbar zu machen. Dazu werden die strategischen Grundlagen geschaffen, z.B. durch den Aufbau der KI-Koordination am BfN als ein kontinuierliches Wissenshub und Beratungsangebot zu KI-Themen und zur kooperativen Erarbeitung von Leitlinien zum Umgang mit dem Technologiefeld. Begleitend dazu wird an konkreten Umsetzungsprojekten gearbeitet, z.B. die KI-gestützte Bekämpfung des illegalen Online-Artenhandels, die KI-gestützte Auswertung von Luftbildern in der AWZ oder die automatisierte Literatur- und Patentanalyse im Rahmen des Nagoya-Vollzugs. Perspektivisch wird der weitere Aufbau von Betreuungs- und Umsetzungskapazitäten für KI-Anwendungen im BfN angestrebt.
Um die vielfältigen Daten und Produkte des BfN zukünftig noch stärker im digitalen Raum präsent zu machen, wird der Um- und Ausbau der digitalen Transfer- und Kommunikationsaktivitäten angestrebt. Hierfür stehen eine Vielzahl unterschiedlicher digitaler Kanäle für zum Teil sehr spezifische Zielgruppen zur Verfügung. Inhalte des BfN werden beispielsweise über die Website, Social Media und Geodatendienste angeboten. Zunehmend geht es aber auch darum, BfN-Daten über Metadatenplattformen wie Umwelt.info besser auffindbar zu machen und aktiv die Einbindung in digitale Anwendungen anderer Bereiche wie Routen-Apps oder landwirtschaftliche Empfehlungssysteme voranzutreiben.
Die Relevanz der digitalen Angebote des BfN für interne und externe Zielgruppen nimmt stetig zu. Das Ziel ist daher der Ausbau und die Modernisierung dieser bereitgestellten digitalen Methoden und Infrastrukturen. Im Fokus stehen derzeit ein Update von CITES-Online, die Entwicklung des IAS-Portals sowie die Entwicklung eines Modells zur Verstetigung von Flora Incognita. Perspektivisch sind Updates zu VIA, WISIA und zur GenTG Vollzugsdatenbank sowie der Aufbau eines Behördenportals zur Bereitstellung von Beobachtungsdaten vorgesehen.
Eine moderne und reibungslos funktionierende IT ist die Grundlage der Digitalisierung des BfN sowie der Bereitstellung digitaler Dienstleistungen für den Naturschutz. Dafür wird gegenwärtig an einem Konzept zur Prozessoptimierung der BfN-IT gearbeitet. Im Jahr 2024 beginnt zudem der Prozess zur Gestaltung und Umsetzung der Betriebskonsolidierung. Für eine solide IT müssen ausreichend Kapazitäten bereitgestellt werden. Unter Berücksichtigung des Fachkräftemangels, insbesondere im Bereich digitaler Berufe sowie des zunehmenden demographischen Wandels und den stetig steigenden Anforderungen an eine zukunftsorientierte IT, setzt sich das BfN dafür ein die Attraktivität der hauseigenen IT aufzuwerten. Eine ausreichende Personalausstattung ist anzustreben, um aktuelle Leitinitiativen wie die aktive Gestaltung der IT-Konsolidierung des BfN oder die Entwicklung einer neuen IT-Strategie effizient umsetzen zu können.
Mehr Informationen?
Die hier dargestellten Elemente zeigen nur einen kleinen Ausschnitt aus den vielseitigen Aspekten des digitalstrategischen Maschinenraums am BfN und bilden nicht die volle Tiefe der Digitalstrategie ab. Bei Interesse an einem vertiefen Austausch zu den aufgeführten inhaltlichen Themenfeldern wenden Sie sich gerne an uns.