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Bundesamt für Naturschutz

Verzicht auf Nutzung von Torf

Torf ist als Ressource endlich und kann nicht als nachwachsender Rohstoff betrachtet werden, da der Torfabbau sehr viel schneller voranschreitet als das langsame Torfwachstum von ca. 1 mm Mächtigkeit pro Jahr.

Torfabbau - Auswirkungen und Handlungsbedarf

Die abgetorften Flächen bieten keinen Lebensraum mehr für die Moorlebewesen, und nicht nur die entwässerten Abbauflächen, sondern auch der abgebaute Torf tragen noch weiter zur CO2-Freisetzung bei. Torfabbau ist somit sowohl aus Sicht des Naturschutzes als auch des Klimaschutzes weltweit nicht mehr vertretbar. Daher haben Länder wie die Schweiz und Großbritannien bereits offizielle Torfausstiegsstrategien verabschiedet. Auch für Deutschland sollte eine nationale Torfausstiegsstrategie entwickelt und beschlossen werden um den flächigen Torfabbau schnellstmöglich zu beenden. Auch jetzt schon ist der Torfabbau in Deutschland stark rückläufig. So werden in Niedersachsen, dem Bundesland mit der weitaus größten Torfabbauindustrie Deutschlands, nach Angaben des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen (LBEG) derzeit weniger als 10.000 ha der 210.000 ha Hochmoorfläche für Torfabbau genutzt. Das Amt erwartet, dass sich die Abbaufläche innerhalb der nächsten zehn Jahre halbieren wird. Der Torfverbrauch in Deutschland übersteigt die Produktion jedoch gegenwärtig massiv und der Rückgang des Torfabbaus in Deutschland darf jedoch nicht zu einem erhöhten Torfabbau in anderen Regionen führen, so dass der Einsatz von Torf gemindert bzw. möglichst ganz vermieden werden muss. Dazu müssen verstärkt anwendungsorientierte Forschung zu Torfersatzstoffen sowie Aufklärungskampagnen und Verbraucher-Kennzeichnungspflichten durchgeführt werden.

Alternativen zur Torfnutzung

Schon heute gibt es für den Torf zahlreiche geeignete Alternativen. Länder, die nur wenige Moore hatten, arbeiten schon länger mit anderen Medien (z.B. in Frankreich verstärkt mit Rindensubstraten). Kompost, Rindenhumus sowie Fasern aus Holz-, Kokos-, Chinaschilf- oder Hanf, enthalten Nährstoffe, speichern Wasser und sorgen für eine Verbesserung der Bodenstruktur. Durch Zusatz von Sand, Lavagranulat oder Tonmineralen, die die optimale Pflanzenversorgung ergänzen, wurde bereits eine Vielzahl von torffreien Erden für verschiedene Anforderungen entwickelt.

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