Sport
Sport in der Natur
Sportaktivitäten werden gerne in der Natur ausgeübt. In den letzten Jahren ist eine steigende Tendenz hin zu "sanften" Natursportarten wie Nordic Walking, Wandern und Radfahren zu beobachten. Dies ist u.a. auf den Trend hin zum Naturerlebnis und auf ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung zurückzuführen. Natursport ist in vielen Regionen neben dem hohen persönlichen Naturerlebnis und dem Erholungs- und Gesundheitswert zu einem wichtigen Sozial- und Wirtschaftsfaktor geworden.
Natur und Landschaft bieten vielfältige Möglichkeiten für die Ausübung von Sport- und Freizeitaktivitäten. Die Art der Sportausübung richtet sich dabei nach den naturräumlichen Gegebenheiten und der vorhandenen Infrastruktur. Viele Sportarten wie Segeln und Gleitschirmfliegen sind auf die Eigenschaften natürlicher und naturnaher Landschaften angewiesen. Häufig sind die aus Naturschutzsicht wertvollen, aber auch sensiblen Ökosysteme für die Ausübung von Freizeitaktivitäten besonders attraktiv. Dies kann zu Belastungen von Flora und Fauna und deren Lebensräume und somit zu Konflikten zwischen Naturschutz- und Sportinteressen führen. Wie groß die Belastung ist, hängt von mehreren Faktoren wie der Art der Sportausübung, der Intensität der Aktivität und der Empfindlichkeit der Ökosysteme ab.
Insgesamt ist es unerlässlich, dass sich die Art der Sportausübung nach den naturräumlichen Voraussetzungen richtet. Wo die Sportausübung aus naturschutzfachlichen Gründen nicht möglich ist, muss sie ggf. in weniger sensible, aber trotzdem landschaftlich attraktive und für die Sportausübung geeignete Gebiete umgelenkt werden. Verschiedene Strategien und Maßnahmen wie differenzierte Schutz- bzw. Nutzungskonzepte für Natur und Landschaft helfen, Konflikte zu minimieren und Nutzungsmöglichkeiten langfristig zu sichern.
Ziel: Ein fairer Interessenausgleich
Die Entwicklung von differenzierten Nutzungs- und Lenkungskonzepten bedarf einer engen und vertrauensvollen Kooperation zwischen den Verantwortlichen aus den Bereichen Naturschutz und Sport. Diese ist sowohl im Vorfeld von Entscheidungen, als auch zur Steuerung der Umsetzung gefundener Lösungen notwendig. Die Intensivierung von Dialog und Kooperation - mit dem Ziel eines fairen Interessenausgleichs - steigert die gegenseitige Akzeptanz und fördert den vertrauensvollen Umgang zwischen den Partnern und Partnerinnen im Sport und im Naturschutz.
Die Etablierung informationsgestützter räumlich-zeitlicher Lenkungssysteme (Natursportinfosystem), Zertifizierungs- und Qualitätssicherungsinstrumente (z. B. EMAS, Qualitätssiegel), Aus- und Fortbildungsmaterialien (z. B. im Luftsport) zur Verständnisbildung sowie die Vernetzung der Akteure aus Naturschutz und Sport tragen zur Sensiblisierung beider Seiten für Problembereiche, zur Versachlichung von Konflikten sowie zur Verankerung von Zielen des Natur- und Umweltschutzes im Sport bei.
Die Verantwortung der Sportverbände für eine naturverträgliche Sportausübung ist gewachsen. Das BfN engagiert sich in Zusammenarbeit mit den Natursportverbänden für die Entwicklung naturverträglicher Formen der Sportausübung.