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Bundesamt für Naturschutz

Ergebnisse des Bilateralen Gespräches zwischen Deutschland und der EU-Kommission

Nach festgestellten Defizite bei der Gebietsmeldung durch die EU-Kommission wurden in einem bilateralen Gespräch zwischen der EU-Kommission und Deutschland die Nachmeldeabsichten der Bundesländer auf Vollständigkeit überprüft.

Im Anschluss an die jeweils zweiten biogeografischen Seminare für die atlantische Region 2002 in Den Haag und für die kontinentale Region 2003 in Potsdam, hatten die Bundesländer gegenüber der EU-Kommission ihre Nachmeldeabsichten zur Behebung der dort festgestellten Defizite bekundet. Am 21. und 22.01.2004 fand auf dieser Basis in Bonn ein bilaterales Gespräch zwischen Deutschland und der EU-Kommission statt, in dem die Nachmeldeabsichten der Bundesländer auf Vollständigkeit überprüft wurden. In vielen Fällen wurden die Gebietsvorschläge der Bundesländer von der EU-Kommission als ausreichend bewertet. In einigen Fällen wurden aber noch weitere Nachforderungen erhoben. Ende Januar 2005 wurden dann auf der Basis der Gesprächsergebnisse die neuen Gebietsvorschläge der Länder nach Brüssel übermittelt. (s. Natura 2000-Gebiete).

Die Bewertung der Nachmeldung:
Bei den Lebensräumen der Küsten, des Grünlandes, der Felsen und Moore wurden die Nachmeldeabsichten als weitgehend ausreichend beurteilt. Umfassendere Meldedefizite wurden nur bei einigen Fischarten sowie bei weit verbreiteten Lebensraumtypen wie Wäldern festgestellt.

In den folgenden Abbildungen ist die Bewertung auf den einzelnen biogeografischen Seminaren der aktuellen Bewertung auf dem bilateralen Gespräch gegenübergestellt. Zur Behebung der IN MOD ist die zusätzliche Meldung weiterer Gebiete erforderlich, während das IN MIN leicht durch Nachträge im Standarddatenbogen ausgeräumt werden kann. Die dargestellten Defizite verteilen sich auf die Bundesländer, so dass pro Bundesland die Zahl der Defizite wesentlich geringer ist.

Bewertungsstufen der biogeografischen Seminare

  Erläuterung der Bewertungsstufen der biogeografischen Seminare
SUF sufficient representation: Ausreichend repräsentiert, es müssen keine weiteren Gebiete vorgeschlagen werden.
SUF (CD) Ausreichend repräsentiert unter der Voraussetzung, dass einige Korrekturen in den Daten vorgenommen werden bzw. werden können (z. B. Nachtrag fehlender Daten in obligatorischen Datenfeldern: CD, Correct Data bzw. Check Data, Annahme "probably sufficient" )
IN MIN insufficient representation, minor: Nicht ausreichend repräsentiert, aber Defizite können (im Regelfall) durch Nachtrag der Arten/ Lebensraumtypen in den Standarddatenbögen (SDB) bereits gemeldeter Gebiete ausgeglichen werden. Handhabung im gemeinschaftlichen Bewertungstreffen: IN MIN wurde bei fraglichem Kenntnisstand mehrfach unter der Voraussetzung vergeben, dass sich die Behauptung im gemeinschaftlichen Bewertungstreffen, dass fehlende Vorkommen auch tatsächlich in den gemeldeten Gebieten lägen, als richtig erweist. Dies kann also im Einzelfall bei Überprüfung bedeuten, dass geringfügige Gebietserweiterungen oder sogar einzelne Neumeldungen von Gebieten erforderlich werden.
IN MOD, IN MOD G insufficient moderate: Unzureichend repräsentiert, die Nachmeldung weiterer Gebiete ist erforderlich. Bei geografischen Lücken wurden diese benannt (IN MOD G) und im Bewertungstreffen durch zusätzliche Angaben ergänzt, z. B. "N" für im Norden der biogeografischen Region. Sind keine Zusätze gemacht worden, betrifft das Defizit grundsätzlich die ganze vorgelegte Meldung oder (fast) die gesamte Bundesrepublik.
IN MAJ insufficient major: Unzureichend repräsentiert, wobei bislang keine oder nur vereinzelte Gebietsmeldungen vorliegen ("großer Nachmeldebedarf").
OPEN Es konnte kein abschließendes Ergebnis erzielt werden, eine eingehende Prüfung ist erforderlich (Anwendung ausschließlich auf dem alpinen Treffen). Diese Kategorie entspricht in den Ergebnisberichten der atlantischen und kontinentalen Region dem "SR".
SR scientific reserve: Wissenschaftliche Überprüfung der Daten und/ oder Gebiete erforderlich; Handhabung im Treffen: Vergabe v.a. bei Interpretations - oder Zuordnungsfehlern von Lebensraumtypen sowie bei sehr großen Unsicherheiten in der Relation gemeldeter Anteile zum geschätzten Gesamtbestand, die eine Überprüfung der Meldedaten und/ oder Gesamtbestandsschätzung erforderlich machen. Für Arten vergeben, deren Verbreitung in einem Mitgliedstaat nicht ausreichend geklärt ist, wobei von der Klärung der Verbreitung abhängt, ob Nachmeldungen erforderlich sind oder nicht.
MR marine reserve: Wissenschaftlicher Überprüfungsvorbehalt für marine Lebensraumtypen/ Arten einschließlich der marinen Teillebensräume der anadromen Wanderfische und Rundmäuler, da sowohl die Meldungen in der AWZ (Außenwirtschaftszone 12-200 Seemeilen) der Mitgliedstaaten noch nicht vorliegen als auch der wissenschaftliche Kenntnisstand über die Gesamtbestände noch unzureichend ist. Eine Beurteilung muss daher zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Lebensraumtypen der atlantischen Region in Deutschland

Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Lebensraumtypen der atlantischen Region in Deutschland
Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Lebensraumtypen der atlantischen Region in Deutschland

Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Arten der atlantischen Region in Deutschland

Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Arten der atlantischen Region in Deutschland
Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Arten der atlantischen Region in Deutschland

Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Lebensraumtypen der kontinentalen Region in Deutschland

Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Lebensraumtypen der kontinentalen Region in Deutschland
Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Lebensraumtypen der kontinentalen Region in Deutschland

Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Arten der kontinentalen Region in Deutschland

Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Arten der kontinentalen Region in Deutschland
Vergleich der Beurteilung der Meldung für die Arten der kontinentalen Region in Deutschland
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