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Bundesamt für Naturschutz

Untere Rheinniederung

Abgrenzung der Landschaft "Untere Rheinniederung" (57701) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Untere Rheinniederung" (57701), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Landschaftsgroßeinheit
Norddeutsches Tiefland
Landschaftstyp
4.1 Grünlandgeprägte offene Kulturlandschaft
Landschafts-ID
57701
Fläche in km²
465 km2
Abgrenzung der Landschaft "Untere Rheinniederung" (57701) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Untere Rheinniederung" (57701), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Die Landschaft umfasst eine von Südosten nach Nordwesten abfallende Niederung zwischen 10 und 20 m ü. NN mit wenigen leicht erhöhten Dünenfeldern. Diese Niederung besteht aus holozänen Rheinablagerungen und bildet zwei Talstufen, in denen nur Reste der Niederterrasse enthalten sind (bei Xanten, Kranenburg, Emmerich und Elt) und die ansonsten direkt an die Mittelterrasse stößt. Auf den vorherrschenden nährstoffreichen Lehmen haben sich meist sehr ertragreiche kalkhaltige Auenböden entwickelt. In einigen meist vom Rhein weiter entfernten Rinnen befinden sich dagegen Gleye, Anmoorgleye und Niedermoore. Im südwestlichen Teil liegt als Sondereinheit das Kranenburger Bruch mit Niedermoortorf, Anmoorgleyen und Auengleyen, das heute von Entwässerungsgräben durchzogen und als Dauergrünland genutzt wird. Auf den ärmeren Böden der eingelagerten kleinen Dünenbildungen haben sich Waldparzellen erhalten, auf den Weichholzauen im Deichvorland befinden sich auch noch Reste des natürlichen Silberweidenwaldes. Ansonsten bestimmen Ackerbau- und Grünlandflächen das Bild, die aber durch Baumreihen und -gruppen gegliedert sind. Die Landschaft ist von häufigen Verlagerungen des Rheinlaufs geprägt, die ein Geflecht von gewundenen Rinnen und stehenden Gewässern hinterlassen haben.
Die intensive Nutzung als Dauergrünland überwiegt in dieser Landschaft, vor allem in der unteren nord-westlichen Talstufe. In der oberen Talstufe halten sich Grünlandnutzung und Ackerbau in etwa die Waage, wobei stellenweise auch gartenbauliche Nutzung und Rohstoffgewinnung (Sand, Kies, Lehm in den Auen) Bedeutung haben.
Es befinden sich zahlreiche Naturschutzgebiete in dieser Landschaft, hauptsächlich Rheinauen und -altarme, die z.T. international bedeutsame Überwinterungsschwerpunkte für nordische Wildgänsearten und Watvögel darstellen, wie z.B. das NSG "Bienener Altrhein", das auch als gesamtstaatlich repräsentativ eingestuft ist. Auch Feuchtwiesen wie das "Hetter-Millinger Bruch" und Moorbereiche wie das "Kranenburger Bruch" gehören zu den geschützten Flächen. Viele der Flächen in den Rheinauen sind SPA-Gebiete, einige auch FFH-Gebiete. Zusätzlich sind einige Flächen als landesplanerisch gesicherte Gebiete zum Schutz der Natur festgelegt, die bis auf einige Ausnahmen im Norden der Landschaft (z.B. Die Wild) auf bestehenden Natur- und Landschaftsschutzgebieten basieren.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
11,72 %
Vogelschutzgebiete
39,69 %
Naturschutzgebiete
21,47 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
49,48 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
52,94 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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