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Bundesamt für Naturschutz

Zehdenick-Spandauer Havelniederung

Abgrenzung der Landschaft "Zehdenick-Spandauer Havelniederung" (78301) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Zehdenick-Spandauer Havelniederung" (78301), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Brandenburg
Landschaftsgroßeinheit
Norddeutsches Tiefland
Landschaftstyp
3.1 Gehölz- bzw. waldreiche Kulturlandschaft
Landschafts-ID
78301
Fläche in km²
353 km2
Abgrenzung der Landschaft "Zehdenick-Spandauer Havelniederung" (78301) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Zehdenick-Spandauer Havelniederung" (78301), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Die Zehdenick-Spandauer Havelniederung erstreckt sich von Spandau über 60 km nach Norden bis hinter Zehdenick und hat eine durchschnittliche Breite von ca. 10 km. Sie stellt sich als formenreiche, weite Talung dar, mit feuchten und trockenen Standorten und vielfältiger Landnutzung. Die Havel selber fließt im südlichen Teil nicht innerhalb der Landschaft, sondern durch die Ausläufer des Ballungsraumes Berlin. Der nördliche Abschnitt, die "Schnelle Havel" gilt als naturnahes Fließgewässer. Die Niederung wird von Sander- und Grundmoränenplatten begrenzt, die sich etwa um 20 m über die Niederung erheben, außerdem kreuzen ehemalige Urstromtäler das Niederungsgebiet, so dass sich fließende Übergänge zum Rhinluch im Westen und Eberswalder Tal im Osten ergeben. Die Niederung besteht hauptsächlich aus Talsanden und holozänen Flußsanden, stellenweise wurden aus dünnen Flugsanddecken Dünen aufgeweht. Vermoorte Böden beschränken sich auf schmale Rinnen entlang der Havel und ihren Nebenbächen und den Bereich des querenden Eberswalder Urstromtals. Die organischen Naßböden der Talauen werden von Grünland eingenommen, die feuchten mineralischen Böden werden zu großen Teilen beackert oder, wie auch die trockenen Flugsand- und Dünenböden, mit Kiefernwald bestanden. Ein solches Gebiet ist der Kemmener Forst, der neben monotonen Kiefernbeständen einige feucht-nasse naturnahe Waldkomplexe aufweist.
Der überwiegende Teil der Nutzfläche wird von Äckern eingenommen. Die großen Waldgebiete werden forstlich genutzt und die Talauen sind unter Grünlandnutzung.
Die Schnelle Havel von Oranienburg bis Zehdenick ist als Naturschutzgebiet geschützt und als FFH-Lebensraum gemeldet. Sie ist Brut- und Verbreitungsgebiet störungsempfindlicher Großvögel, wie Schwarzstorch und Kranich, sowie von Arten der Niedermoore und extensiver Feuchtgrünländer, wie Weißstorch und Wachtelkönig. Als naturnahe Bruch- und Laubwälder sind der Liebenberger Bruch, Teufelsbruch und die Heimsche Heide als FFH-Gebiet gemeldet. Große Bereiche der Landschaft sind Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes "Obere Havelniederung".

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
12,4 %
Vogelschutzgebiete
52,99 %
Naturschutzgebiete
1,36 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0,29 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
54,34 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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