Montaner und subalpiner Pinus uncinata-Wald (* auf Gips- oder Kalksubstrat)
Hakenkiefern- oder Bergkiefernwälder (Pinus mugo agg., P. uncinata) mit aufrechter Wuchsform auf mineralischen Böden (prioritär auf Gips- oder Kalksubstrat). Oft relativ offene, lichte Wälder mit gut entwickelter Strauch- und Krautschicht. Dominanz der Bergkiefer in der Baumschicht.
Beschreibung
Bergkiefer in Reinbeständen oder seltener gemischt mit Waldkiefer, Lärche oder Arve in der alpinen Region auf Schuttfächern, Schuttkegeln, nordexponierten Steillagen und Felsgraten oder in alpinen Flusstälern (Prallhänge, Auenstandorte). Die Krautschicht ist sehr artenreich, thermophile Elemente der Waldkiefernwälder treten jedoch deutlich zurück.
Verbreitung
Die Bergkiefernwälder sind in Deutschland auf die Alpen beschränkt mit einem Schwerpunkt im mittleren und westlichen Teil der Alpen. Im Osten stoßen sie an ihre natürliche Verbreitungsgrenze.
Gefährdung
Die Hauptgefährdungsfaktoren sind eine intensive Forstwirtschaft, Sukzession bei Wegfallen der natürlichen Dynamik sowie Nähr- und Schadstoffeintrag aus der Luft.
Schutz
Eine Nutzung oder Pflege ist zum Erhalt des Lebensraumtyps in der Regel nicht erforderlich (überwiegend primäre Bestände). In sekundären Beständen z. B. auf höherliegenden Schotterterrassen kann der eintretenden Sukzession durch Beweidung entgegnet werden (z. T. alte Weiderechte).
Kartierungshinweise
Bestände mit Krummholz (niedrigwüchsig) der Bergkiefer gehören zum LRT 4070, auf Moorböden zum LRT 91D0. Dominanzbestände mit Waldkiefer können eine ähnliche Krautvegetation aufweisen, gehören jedoch nicht zum LRT.