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Bundesamt für Naturschutz

Erprobung einer Rotationsbeweidung zur Offenhaltung von kleinparzellierten Mittelgebirgslandschaften am Beispiel des Kreises Ahrweiler

Arten
Gebiete und Lebensräume
Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben
Bundesland
Rheinland-Pfalz
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 2.1 Biotopschutz und -management, Schutzgebiete
Laufzeit
01/2006 - 12/2006 (Voruntersuchung)
Lage
Kreis Ahrweiler, Rheinland-Pfalz
Finanzvolumen
160.000 €
Förderschwerpunkt
Biotope schützen

Beschreibung

Hintergrund des Projektes ist die fortschreitende Aufgabe der Nutzung in Grenzertragslagen, insbesondere in den höheren Mittelgebirgslagen. Dadurch ergibt sich eine starke Gefährdung von Offenlandlebensräumen und der an diese Lebensräume angepassten Arten. Magerstandorte stellen die artenreichsten Lebensgemeinschaften Mitteleuropas dar und weisen einen sehr hohen Anteil bundesweit gefährdeter Arten auf. Maßnahmen zum Erhalt dieser Lebensgemeinschaften sind daher vordringlich. Ein wesentlicher Teil der betroffenen Lebensraumtypen gehört zu den gefährdeten (nach der RL Biotoptypen), den gesetzlich geschützten (§ 30 BNatSchG) oder zählt zu den Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse (gem. FFH-Richtlinie). Der fortschreitende Verlust von Offenlandbiotopen und damit des typischen Landschaftsbildes in den Hochlagen der Mittelgebirge wirkt sich zudem negativ auf die Erholungswirkung der Landschaft aus und beeinträchtigt damit den Tourismus und die Lebensqualität der Bevölkerung.

Diese Problematik ist als Teilaspekt des generellen Rückzugs der Landwirtschaft aus Grenzertragsregionen zu sehen. Hauptziel des Vorhabens war es, hierzu einen Beitrag für die Erarbeitung modellhafter konzeptioneller Lösungen zu leisten. Es wurde erwartet, dass ein Konzept zur nachhaltigen Entwicklung der Region mit dem Schwerpunkt der Offenhaltung durch Rotationsbeweidung einen Beitrag zur Problemlösung sowohl aus naturschutzfachlicher (Bestandssicherung gefährdeter Arten) und kulturhistorischer (Erhalt der Kulturlandschaft und des Landschaftsbildes) als auch aus sozioökonomischer Sicht (z. B. Steigerung der Attraktivität für den Tourismus) leisten kann.

Als Modellregion wurde das Gebiet des Kreises Ahrweiler ausgewählt, da dieser eine bundesweit typische Bedeutung für den Erhalt der Lebensgemeinschaften von Mittelgebirgsstandorten hat. Dieser Kreis beinhaltet auf engstem Raum verschiedenste Biotopkomplexe mit repräsentativer Bedeutung. Bei der Eifel und den angrenzenden Mittelgebirgszügen (Hunsrück, Westerwald, Taunus usw.) handelt es sich außerdem um die größten zusammenhängenden Mittelgebirgsflächen in Deutschland. Im Rahmen der Voruntersuchung wurde aus naturschutzfachlicher und sozioökonomischer Sicht die grundsätzliche Durchführbarkeit eines entsprechenden E+E-Vorhabens untersucht.

Projektträgerschaft

NABU Rheinland-Pfalz
Frauenlobstr. 15-19, 55118 Mainz

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz, Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, NABU Rheinland-Pfalz

Kontakt im BfN

Fachgebiet II 2.1
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
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