FLIP ‒ perfekte Wiesenwelten



FLIP ‒ Förderung der Lebensqualität von Insekten und Menschen durch perfekte Wiesenwelten
Hintergrund
Artenreiches Grünland wie extensive Mähweiden, Weidelgrasweiden, Goldhaferwiesen oder Glatthaferwiesen unterliegt in Deutschland einem negativen Entwicklungstrend. Die bestehenden Flächen sind in einem unzureichenden oder schlechten Erhaltungszustand. Eine große Anzahl heimischer Pflanzen kommen jedoch im Grünland vor. Das Anliegen des Projektes ist es deshalb, in und rund um die Stadt Aachen regionaltypische artenreiche Glatthaferwiesen dauerhaft und nachhaltig zu entwickeln und damit mehr Lebensraum für entsprechend angepasste Tier- und Pflanzenarten, vor allem aber auch mehr Bewusstsein für dieses Ökosystem zu schaffen.
Projekt
Im Projekt „FLIP ‒ Förderung der Lebensqualität von Insekten und Menschen durch perfekte Wiesenwelten“ haben sich die Universität RWTH Aachen (Institut für Umweltforschung und Lehrstuhl für Communication Science), die Stadt Aachen (Stadtbetrieb und Fachbereich Umwelt) und die Städteregion Aachen (Bildungsbüro und Umweltamt) zusammengeschlossen, um gemeinsam Flächen ökologisch aufzuwerten: Dazu wird auf bisher intensiv genutzten innerstädtischen Grünflächen (Rasen & Fettweiden) und die Stadt umgebenden Intensivwiesen der Agrarlandschaft eine standortgerechten Vielfalt regionaltypischer Pflanzen der artenreichen Glatthaferwiesen angesiedelt, um so an diesen Lebensraum angepasste Insekten und Spinnentiere dauerhaft zu beheimaten.
Das Projekt FLIP widmet sich in der Städteregion Aachen Rasenflächen städtischer Grünflächen wie Parks, Universitäts- und Kirchengeländen, aber auch Feldrainen, Ackerrandstreifen und intensivem Mäh- und Weidegrünland der landwirtschaftlich genutzten Gebiete am Stadtrand. Diese Flächen sollen dauerhaft ökologisch und standortgerecht aufgewertet werden. Die Maßnahmen orientieren sich an historischen Nutzungskonzepten zum extensiven Heuertrag auf Wiesen. Das Konzept soll am Ende für andere Stadt-Umland-Situationen mittelgroßer Städte – entsprechend regionalspezifisch angepasst – übertragbar sein.
Erklärtes Ziel ist nicht allein die Erhöhung des Blühangebotes im Sinne einer möglichst bunten Blumenwiese, sondern die Rückkehr zu einer stabilen, naturraumtypischen und standortgerechten Wiesenvegetation mit einheimischen Arten. Ein ökologisches Monitoring prüft den ökologischen Erfolg der Wiesenumwandlung hinsichtlich der Entwicklung verschiedener Arthropodengruppen (Laufkäfer, Spinnen, Schwebfliegen, Bienen und Hummeln).
Öffentlicheitsarbeit
Im Projekt werden mittels empirischer sozialwissenschaftlicher Methodik Informations- und Kommunikationsbedarfe der Bevölkerung im Zusammenhang mit Wiesenvielfalt, Insekten und Insektenschutz erfasst. Auf dieser Grundlage werden umfassende Bildungs- und Öffentlichkeitsmaßnahmen auf regionaler und überregionaler Ebene entwickelt, die langfristig zu einer nachhaltigen Bewusstseinsbildung für den Erhalt der biologischen Vielfalt führen sollen. Die Bildungsarbeit für Schulen, sowie Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Vielfalt in der Wiese” umfassen dezentrale Angebote an außerschulischen Lernorten, Medienentwicklung, eine Wanderausstellung und Aufklärungsarbeit mit relevanten Multiplikatoren.