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Bundesamt für Naturschutz

Förderung der Bechsteinfledermaus im Naturpark Rhein-Taunus

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Verantwortungsart Bechsteinfledermaus steht im Zentrum dieses Naturschutzprojekts. In einem ausgedehnten Waldgebiet im Naturpark Rhein-Taunus sollen modellhafte Schutzmaßnahmen entwickelt und in die laufende forstliche Bewirtschaftung integriert werden. Das Projekt wird mit 710.000 Euro aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert.
Bundesland
Hessen
Laufzeit
01.07.2013 – 14.02.2019
Finanzvolumen
1.220.000 €
Förderschwerpunkt
Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands
Großaufnahme einer Bechsteinfledermaus
Bechsteinfledermaus (Myotis_bechsteinii)

Integratives Modellprojekt zum Schutz der Bechsteinfledermaus im Naturpark Rhein-Taunus

Hintergrund

Die Bechsteinfledermaus hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Laubmischwäldern Mitteleuropas und besonders in Deutschland. Sie ist eine Leit- und Zielart für den Erhalt alter Waldökosysteme. Im Winter suchen Bechsteinfledermäuse frostsichere unterirdische Lebensräume auf. Dabei fliegen sie bis zu 40 km weit, um geeignete Strukturen aufzusuchen; meist jedoch verbringen sie den Winter in unmittelbarer Nähe der Sommerlebensräume.

Projekt

Ziel des Projekts war es, die Vorkommen der Bechsteinfledermaus in einem ausgedehnten Waldgebiet im Naturpark Rhein-Taunus nachhaltig zu sichern und zu fördern. Gemeinsam mit den Waldbesitzern und Waldbesitzerinnen im Projektgebiet wurden modellhafte Schutzmaßnahmen entwickelt und in die laufende forstliche Bewirtschaftung integriert.

Zum Abschluss des Projektes konnte ein Praxishandbuch mit einem Umfang von 185 Seiten vorgelegt werden, in dem Erfahrungen und Erkenntnisse von Akteuren der forstlichen Praxis ebenso eingeflossen sind wie Informationen zur Biologie der Fledermausart. Konkrete Maßnahmenvorschläge zeigen anschaulich wie eine forstliche Nutzung helfen kann Lebensräume für die Art zu erhalten und zu entwickeln. Die praxisorientierten Informationen reichen von der Darstellung von Förderinstrumenten in einzelnen Bundesländern über die mögliche Aufwertung struktureller Landschaftselemente bis zu konkreten, auf der Fläche umsetzbaren waldbaulichen Maßnahmen. Zusätzlich werden auf der Projektwebseite auch Mustervorlagen für Kartierungen und Prämien dargestellt, um auch die Vergütung von Schutzmaßnahmen zu ermöglichen, die über ein wirtschaftlich tragbares Maß hinausgehen.

Mit den Projektmaßnahmen konnte eine flächendeckende Sicherung und Förderung der Bechsteinfledermaus auf der gesamten Fläche des Projektgebiets erzielt werden. Zudem konnten deutlich mehr als die angedachten 20 bis 25 Wochenstubenkolonien als Kernlebensräume der Fledermausart identifiziert und gesichert werden. Auf der Basis von kartierten Vorkommen und einer Habitatanalyse wurden artspezifische Kriterien für die Waldbewirtschaftung im Projektgebiet entwickelt und implementiert. Von den Maßnahmen zum Schutz der Lebensraumstrukturen der Bechsteinfledermaus sollen auch viele andere Arten reifer Waldökosysteme profitieren. In den Wäldern des Projektgebiets befinden sich zahlreiche alte Schieferstollen, die als Winterquartiere für die Bechsteinfledermaus gesichert wurden.

Das Projekt gilt als bundesweites Modellprojekt. Lokal und regional konnten die Erkenntnisse insbesondere über betriebliche und berufsbezogene Fortbildungen an private und öffentliche Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen sowie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forstbetriebe vermittelt werden. Über begleitende Medienarbeit und Naturbildungsveranstaltungen zur Förderung des Waldbewusstseins bei Kindern und Jugendlichen wurde auch die regionale Öffentlichkeit einbezogen und für das Thema sensibilisiert.

Projektträgerschaft

Naturpark Rhein-Taunus
Kirstin Saufaus
Projektbüro Bechsteinfledermaus
Veitenmühlenweg 5, 65510 Idstein
06126 4379

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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