Mayener Grubenfeld
Beschreibung
Das Projekt "Mayener Grubenfeld" umfasst eines der bedeutendsten Fledermausvorkommen Mitteleuropas. In dem nur 15 ha großen Kerngebiet mit seinem verzweigten Stollensystem im früheren Basalt-Untertagebau werden in den teilweise nur sehr schwer zugänglichen Höhlen zwischen 30.000 und 50.000 Tiere vermutet. Dieser Lebensraum für 16 überwiegend streng geschützte Fledermausarten (u.a. Großes Mausohr, Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus, Teichfledermaus) soll gesichert und optimiert werden. Zu diesem Zweck sind Erhaltungsmaßnahmen mit dem Ziel vorgesehen, die Fledermausbestände samt Lebens- und Jagdraum dauerhaft zu schützen. Dazu werden nach einer detaillierten Vermessung nicht mehr tragfeste Säulen saniert, instabile Deckenblöcke verankert, die Eingangsbereiche vergittert und stabilisiert, und - wo erforderlich - gefährliche Einbrüche der Stollen an der Erdoberfläche abgedeckt.
Markierungen und eine Ausstattung der Tiere mit Sendern geben Auskunft darüber, in welchem Einzugsbereich die einzelnen Arten in den unterschiedlichen Lebensphasen diese Höhlen nutzen. Dazu werden die Einflugswege in das Grubenfeld sowie der Nachweis möglicher Verbindungen zu dem benachbarten Mendiger Winterquartier erfasst und die Flugwege untersucht, um die Vernetzung der verschiedenen Täler und geschlossenen Waldgebiete zu den Wochenstuben dokumentieren zu können.
Des Weiteren wird ein naturverträgliches Tourismuskonzept erarbeitet, das sowohl die Belange des Naturschutzes als auch die Interessen der touristischen Nutzung des kulturhistorisch bedeutsamen Mayener Grubenfeldes zusammenführen soll. Die Thematisierung des Zusammenspiels von Bergbau und Fledermausökologie spielt dabei eine entscheidende Rolle. Videoübertragungen von den Aktivitäten in den Stollen veranschaulichen die Bedeutung als wichtige Lebensräume, ohne dabei die Fledermäuse durch Führungen in die Stollen zu gefährden.