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Bundesamt für Naturschutz

Qualitätssicherung in web-basierten Meldesystemen

Digitalisierung
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Das Projekt will die internetgestützte Erfassung von Beobachtungsdaten zu Tier- und Pflanzenarten in Rheinland-Pfalz durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Experten und Laien sowie durch den Einsatz moderner Technik verbessern. Träger ist POLLICHIA – Verein für Naturforschung und Landespflege e. V.
Bundesland
Rheinland-Pfalz
Laufzeit
01.08.2012 - 28.02.2015
Finanzvolumen
462.000 €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie

Qualitätssicherung in webbasierten Citizen-Science-Systemen zur ehrenamtlichen Erfassung von heimischen Tier- und Pflanzenvorkommen

Hintergrund

Naturinteressierte Laien können seit einigen Jahren Tier- und Pflanzenfunde in internetbasierten „Citizen-Science“-Systemen dokumentieren und veröffentlichen. Ein solches webbasiertes Meldesystem ist der „ArtenFinder“ in Rheinland-Pfalz. Seit seiner Einführung im Jahr 2011 haben Laien und Experten hierin mehr als 100.000 Daten zu aktuellen Tier- und Pflanzenvorkommen zusammengetragen. So gewonnene Informationen werden andernorts bisher für naturschutzbehördliche, planerische und wissenschaftliche Zwecke wenig genutzt. Mitunter wird auch von wissenschaftlicher Seite die Zuverlässigkeit und Qualität ehrenamtlich gewonnener Daten angezweifelt.

Projekt

Das Projekt von POLLICHIA, dem „Verein für Naturforschung und Landespflege e. V.“, knüpft hier an. Ziel ist es, die Datenerhebung und das Monitorring der biologischen Vielfalt durch eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Experten und engagierten Bürgern sowie durch den Einsatz moderner Technik zu verbessern.

Im Rahmen des Projekts sollen verschiedene fachliche und technische Verfahren der Qualitätsverbesserung und zur Qualitätssicherung von ehrenamtlich gewonnenen Naturbeobachtungen eingeführt und erprobt werden. Darüber hinaus soll aufgezeigt werden, in welchem Umfang derartige Daten auch für planerische und behördliche Belange bereitgestellt werden können.

Die Verbesserung der fachlichen Qualität soll zum einen durch eine Verbesserung des Wissens bei den ehrenamtlichen Naturbeobachtern selbst erfolgen. Dazu sollen sowohl klassische Instrumente wie Exkursionen und Bestimmungsseminare zum Einsatz kommen als auch neue E-Learning-Angebote und webbasierte Bestimmungshilfen entwickelt werden. 

Die eingegebenen Daten sollen zum anderen künftig in einem mehrstufigen Verfahren überprüft werden. Eine dafür speziell entwickelte Software unterzieht die Daten zunächst einer automatischen Plausibilitätsprüfung. Zweifelhafte Daten werden automatisch herausgefiltert und dann zur fachlichen Prüfung an Experten weitergeleitet. Das für den ArtenFinder bereits bestehende Expertennetzwerk soll dafür ausgebaut und über ein Web-Portal organisiert und vernetzt werden. Um den Nutzwert der erfassten Daten sowohl für Laien als auch für Fachleute noch weiter zu erhöhen, sollen diese zudem künftig mit anderen Geo- und Umweltdaten verknüpft und über entsprechende Auswertungstools darstellbar gemacht werden.

Für einen verbesserten Datenaustausch mit den verschiedenen existierenden privaten und behördlichen Datenbeständen und Meldesystemen zur Biodiversität werden einheitliche Standards und Schnittstellen geschaffen und erprobt. Diese sollen ebenso wie die entwickelten Softwaremodule zur Qualitätssicherung und Analyse der Daten am Ende des Projekts frei zugänglich und nutzbar sein.

Im Rahmen des Projekts soll zudem erprobt werden, ob webbasierte Artenmeldesysteme auch für eine systematische Erfassung von Tier- und Pflanzendaten eingesetzt werden können. Gezielte Untersuchungen bestimmter Gebiete, bspw. zur Erforschung „weißer Flecken“ auf der Artenkarte oder zur Verbreitung bestimmter Arten, könnten wertvolle Informationen für den Naturschutz liefern und das Monitoring zur biologischen Vielfalt in Deutschland effektiv unterstützen. Schließlich sollen die Potenziale webgestützter Arten-Meldeportale für pädagogische Zwecke evaluiert und, wie auch die anderen Ergebnisse des Projekts, in Praxisempfehlungen veröffentlicht werden.

Projektträgerschaft

POLLICHIA - Verein für Naturforschung und Landespflege
Bismarckstr. 33, 67433 Neustadt an der Weinstraße

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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