BfN Schriften 372 - TEEB-Prozesse und Ökosystem-Assessment in Deutschland, Russland und weiteren Staaten des nördlichen Eurasiens
Beschreibung
Aufbauend auf dem Millennium Ecosystem Assessment (MEA) förderten die Europäische Kommission und die Bundesrepublik Deutschland das internationale Projekt „Abschätzung des ökonomischen Werts von Ökosystemen und biologischer Vielfalt“ (The Economics of Ecosystems and Biodiversity – TEEB). Es empfiehlt, den ökonomischen Wert von Biodiversität und Ökosystemleistungen in Entscheidungsprozessen, sowohl bei der Rechnungsführung als auch bei der Berichterstattung mit zu berücksichtigen.
Damit ist das Ziel verbunden, in den Ländern und Regionen der Erde ein umfassendes und integriertes Wissen über den Zustand und die Entwicklung der Ökosysteme und ihrer Leistungen zu erarbeiten. Nationale und regionale Assessments können das bestehende Wissen zusammenführen, um es politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsträgern zugänglich zu machen. Mit dem Akronym TEEB ist somit die Initiierung einer internationalen Bewegung verbunden (Kapitel 1), die der kritischen Bestandsaufnahme der Mensch-Umwelt-Beziehung und der Problembewältigung auf unserem Planeten neue Impulse verliehen hat.
Im Rahmen dieser Broschüre wird der aktuelle Stand zu TEEB-Prozessen und nationalen bzw. sub-nationalen Assessments von Ökosystemen und ihren Leistungen für Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland (Kapitel 2), Russland (Kapitel 3) und für ausgewählte weitere Staaten des nordeurasischen Raumes thematisiert. So führt das Projekt „Naturkapital Deutschland – TEEB DE“ die internationale TEEB-Studie auf deutschem Territorium fort (Kapitel 2.1). Kennzeichnend sind eine breite Zusammenarbeit relevanter Experten und das große umweltpolitische Interesse im Land. Da jedoch im Rahmen von TEEB DE keine flächendeckende Erfassung, Quantifizierung und Bewertung von Ökosystemen und ihren Leistungen erfolgt, wird ein konkretes nationales Assessment für Deutschland für erforderlich gehalten und empfohlen (Kapitel 2.2). Aus Maßstabsgründen sollte dies durch regionale Studien untersetzt werden (Kapitel 2.3).