BfN Schriften 558 - Zum Umgang mit Neobiota und Zielarten in Naturdynamik- und Entwicklungszonen terrestrischer Nationalparks in Deutschland
Schutzgebiete•
Arten
BfN-Schriften
Nationalparks (NLPs) sind zur Sicherung großräumiger ökologischer Prozesse ausgewiesene, großflächige naturnahe oder natürliche Gebiete mit ihrer typischen Ökosystem-und Artenausstattung (EUROPARC Deutschland 2010; Dudley 2008). Das Bundesnaturschutzgesetz legt fest, dass NLPs geeignet sind, „in einem überwiegenden Teil ihres Gebiets den möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik zu gewährleisten“ (§ 24 (2) BNatSchG). Die Naturdynamikzonen der NLPs (sensu Scherfose 2015) stellen dabei das bedeutendste Flächenpotenzial für ungesteuerte Naturprozesse in Deutschland dar (Knapp und Jeschke 2012). Die langfristige Sicherung von ungelenkten Sukzessionsabläufen bzw. einer Naturentwicklung ohne Eingriffe des Menschen wird in Deutschland auf größeren Flächen insbesondere in den Naturdynamikzonen der NLPs gewährleistet.
Herausgeber*in
Bundesamt für Naturschutz
Publikationsjahr
2020
Heft Nr.
558
Sprache
Deutsch
Beschreibung
Um den Schutz der Biodiversität zu gewährleisten, wird in den meisten NLPs ein Management von Tier-und Pflanzenarten durchgeführt (Westermann et al. 2019). Das Management von Neobiota zielt darauf ab, die von einigen neuen Arten ausgehenden naturschutzfachlichen Beeinträchtigungen auf zumeist gefährdete einheimische Arten oder Lebensräume zu verringern oder zu beenden. Das Management von Zielarten hingegen verfolgt deren Schutz und Populationserhalt bzw. die Vergrößerung ihrer Populationen. Sowohl das Management von Neobiota als auch das von Zielarten hat in den meisten Fällen eine gewisse Veränderung von Ökosystemen und ihrer natürlichen Dynamik zur Folge.