BfN-Schriften 710 - In Deutschland wild lebende Archäobiota und deren Status im Naturschutz
Beschreibung
Es wird dabei empfohlen, Archäobiota wie folgt zu definieren: Archäobiota sind jene gebietsfremden Arten, die unter direkter oder indirekter Mitwirkung des Menschen vor 1492 in das Bezugsgebiet gelangt sind und sich seit vor 1492 dort wild lebend bis heute dauerhaft erhalten (alteingebürgerte Arten).
Im Zuge dieser Arbeit wurden insgesamt 228 Gefäßpflanzenarten und fünf Moosarten (Archäophyten) sowie sieben Wirbeltierarten und 26 Wirbellosenarten (Archäozoen) als Archäobiota Deutschlands beurteilt, von denen aktuell insgesamt 264 Arten wild lebend vorkommen.
Viele der wild lebenden Arten der Archäobiota haben heute im Naturschutz neben landeskundlichen und kulturhistorischen Belangen eine wichtige Zeigerfunktion für negative Wirkungen auf die biologische Vielfalt durch die zunehmende Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft. Archäobiota werden daher in der Regel wie einheimische Arten auf Grundlage einer Gefährdungsanalyse in Roten Listen behandelt.