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Bundesamt für Naturschutz

Usedom und Ostvorpommersche Küste

Abgrenzung der Landschaft "Usedom und Ostvorpommersche Küste" (71501) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Usedom und Ostvorpommersche Küste" (71501), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern
Landschaftsgroßeinheit
Norddeutsches Tiefland
Landschaftstyp
1.2 Ausgleichsküstenlandschaft der Ostsee
Landschafts-ID
71501
Fläche in km²
1035 km2
Abgrenzung der Landschaft "Usedom und Ostvorpommersche Küste" (71501) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Usedom und Ostvorpommersche Küste" (71501), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Usedom, durch den Peenestrom vom Festland getrennt, besitzt eine Vielfalt an landschaftlichen Formen. Ein buntes Mosaik aus Wäldern, Seen, vermoorten Niederungen, Äckern und Wiesen, Strandwall- und Dünenlandschaften prägt die östlichste Insel Deutschlands. Der Küstenverlauf ist ebenfalls vielfältig, jedoch steht einer verhältnismäßig ausgeglichenen Außenküste eine stark gegliederte und zerlappende Küstenlinie nach der Landseite gegenüber. Zahlreiche kleinere und größere Buchten kennzeichnen diesen Küstenverlauf. Insgesamt ist die Küste durch ein Wechselspiel von Steilufern und breiten Sandstränden gekennzeichnet. Im Hinblick auf die Morphogenese ist Usedom als Endmoränenlandschaft anzusprechen, deren Reliefstärke nach Osten hin zunimmt. Flachwellige bis ebene Grundmoränen, die von Acker- und Grünlandflächen eingenommen werden, befinden sich auf den vorspringenden Halbinseln des landseitigen Küstenabschnitts. Im Gegensatz zum nordwestlichen Teil wird der Ostteil der Insel von größeren bewaldeten Höhenzügen eingenommen, die mehrere Seen umschließen und den Eindruck einer kleinräumigen Seenlandschaft vermitteln, wie sie in der Mecklenburger Seenplatte zu finden ist. Nach Süden wird das Gebiet flacher und geht dann allmählich in die Wasserflächen des kleinen Haffs über. Jenseits davon liegt bereits das ebene Kiefernwaldgebiet der Ückermünder Heide. Die Moränenkerne sind dort überwiegend mit Buchenwaldgesellschaften bewachsen, während die Seesandebenen z.T. Kiefernforste bestockt sind.
Grünland- und Ackernutzung sind fast zu gleichen Anteilen zu finden. Darüber hinaus ist Usedom eine beliebte Ferieninsel und die touristische Aktivität nimmt schon aufgrund der vielfältigen Inselstruktur eine bedeutende Rolle ein.
Die Insel beherbergt nicht nur die größte Küstenvogelkolonie in Mecklenburg-Vorpommern (Insel Böhmke und Werder), sondern ist, wie die gesamte ostvorpommersche Küste, ein bedeutendes Rast- und Überwinterungsgebiet und in mehreren EU-Vogelschutzgebieten geschützt. Fast die gesamte Wasserfläche zwischen der Insel und dem Festland (Bereich Kleines Haff, Achterwasser und Peenestrom) wurde als FFH-Gebiet gemeldet. Als wichtige Naturschutzgebiete sind das NSG "Gothensee und Thurbruch" und die Inseln Böhmke und Werder zu nennen, die aufgrund ihrer avifaunistischen Bedeutung auch als EG-Vogelschutzgebiete unter Schutz gestellt wurden. Neben der großen avifaunistischen Bedeutung ist die Insel vor allem wegen ihres abwechslungsreichen Gesamtbildes mit den Buchenwaldgesellschaften, ihren Bruchwäldern und Niedermooren, ausgedehnten Feuchtwiesenbereichen und Salzwiesenvorkommen insgesamt von hohem naturschutzfachlichem Wert, den es in seiner Gesamtheit zu erhalten gilt. Die Landschaft ist als Rast-, Durchzugs- bzw. Überwinterungsgebiet von hoher Bedeutung.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
53,18 %
Vogelschutzgebiete
60,26 %
Naturschutzgebiete
5,27 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
5,28 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
65,88 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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