NaturschutzDigital 2025: Digitalisierung trifft Naturschutzpraxis

Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Freizeitaktivitäten in der Natur, wie Wandern oder Mountainbiken, digital geplant und durchgeführt werden, kommt auch der digitalen Bereitstellung von Naturschutzinformationen, insbesondere in Schutzgebieten eine wichtigere Rolle zu. Für Schutzgebietsverwaltungen und Gebietsbetreuende steigen dadurch die Herausforderungen, die Besucherlenkungen auch in der digitalen Welt positiv zu gestalten, um ein konfliktarmes Zusammenspiel der unterschiedlichen Interessensgruppen vor Ort zu ermöglichen.
Gemeinsam mit einem fachlich diversen Teilnehmendenkreis von über 70 Personen – darunter Vertreterinnen und Vertreter von Naturschutzbehörden aller Verwaltungsebenen, Verbänden, Wissenschaft und Unternehmen wurden verschiedene Lösungsansätze identifiziert:
- Digitalisierung der Schutzgebiets-Verordnungen: Es bestand großer Konsens, dass der erste Schritt eine vollumfängliche digitale Bereitstellung relevanter Verordnungstexte der Schutzgebiete umfasst. Hierbei können Methoden aus dem Bereich der Künstliche Intelligenz (KI) unterstützen, z.B. bei der Erstellung maschinenlesbarer Dokumente.
- Standardisierung der relevanten Naturschutzinformationen aus: Der Bedarf nach einem einheitlichen Standard, der die relevanten Inhalte zur digitalen Besucherlenkung beinhaltet wurde sichtbar. Die Anwesenden stellten die Bereitstellung von Informationen zu zeitlich begrenzten Sperrungen in den Fokus, da fehlende oder veraltete Informationen zu unbeabsichtigten Verstößen und negativen Erlebnissen bei Nutzenden vor Ort führen können.
- Integration in externe Plattformen: Die Teilnehmenden diskutierten intensiv über die Notwendigkeit der Einbindung behördlicher Daten in weit verbreitete Plattformen wie OpenStreetMap (OSM), Google Maps, Outdooractive oder Komoot. Initiativen wie „Digitize the Planet“ (DtP), die Schutzgebietsinformationen sammelt und bereitstellen, aber auch landesspezifische Apps wie "natur.digital" (Bayern) oder "UmweltNAVI" (Niedersachsen) wurden vorgestellt.
Unter den Anwesenden bestand ein breiter Konsens, dass die digitale Verfügbarkeit und Aufbereitung von Naturschutzinformationen für die Lenkung von Freizeitaktivitäten essenziell sind. Die NaturschutzDigital2025 fügt sich hier als produktiver Baustein in einen umfänglichen strategischen Prozess aller beteiligten Akteure ein, um das Thema in Zukunft zielgerichtet auszugestalten.
Die Tagung fand im Rahmen der jährlichen Veranstaltungsreihe NaturschutzDigital statt und wurde vom Fachgebiet Strategische Digitalisierung in Natur und Gesellschaft des BfN sowie der Internationalen Naturschutzakademie (INA) organisiert. Gefördert wird die Veranstaltungsreihe mit Mitteln des BMUKN.