Häufig gestellte Fragen
Zuständige nationale Behörde für das Nagoya-Protokoll
Telefon: 0228 8491-1385
E-Mail: nagoya-cna@bfn.de
Adresse: Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
Ein Vorteilsausgleich soll mit denjenigen erfolgen, die die genetische Ressource bereitgestellt haben, beispielsweise das Land, in dem der Zugang zu der genetischen Ressource (z.B. zu einer Pflanze, einem Tier oder einem Mikroorganismus) erfolgt ist oder aber auch der Volksstamm, dessen althergebrachtes Wissen bei der Nutzung angewendet wurde. Ausgleiche können in jeder Form, beispielsweise in finanzieller Hinsicht oder durch Wissens- oder Technologietransfers erfolgen und sind jeweils bilateral zwischen den Bereitstellenden und den Nutzenden zu vereinbaren.
Jedes Land ist frei in der Entscheidung, ob es den Zugang zu seinen genetischen Ressourcen und einen Vorteilsausgleich regeln möchte. Deutschland beispielsweise hat keine ABS Regelungen etabliert. Das bedeutet, dass der Zugang zu genetischen Ressourcen in Deutschland zwar den allgemeinen Naturschutzregelungen unterliegen kann, jedoch keine gesonderte Zugangsgenehmigung im Sinne einer ABS-Regelung erforderlich ist. Nähere Informationen zu Regelungen in anderen Ländern finden Sie unter „Nutzung genetischer Ressourcen“.
ABS ist die Abkürzung für Access and Benefit-sharing, also Zugang und Vorteilsausgleich. Dahinter verbirgt sich die Idee, dass der Zugang zu genetischen Ressourcen möglich gemacht werden soll, gleichzeitig aber auch die Vorteile, die sich anschließend aus ihrer Nutzung ergeben, mit den Bereitstellern der genetischen Ressourcen zu teilen sind.
Nutzung bedeutet die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten an der genetischen und / oder biochemischen Zusammensetzung einer genetischen Ressource. Untersucht man also beispielsweise Tiere, Pflanzen oder Mikroorganismen und gewinnt dabei neue Erkenntnisse über deren Genetik oder biochemische Zusammensetzung, so nutzt man sie im Sinne der EU-Verordnung Nr. 511/2014.
Bei genetischen Ressourcen handelt es sich um genetisches Material pflanzlichen, tierischen, mikrobiellen oder sonstigen Ursprungs, das funktionale Erbeinheiten besitzt.