Wald verstehen
Hintergrund
Kinder und Jugendliche, die sozial benachteiligt sind oder einen Migrationshintergrund haben, werden durch die Natur- und Umweltbildung oft nur schwer erreicht. Das Wälderhaus in Hamburg wurde entwickelt, um das Thema Naturschutz einer breiten Öffentlichkeit mit Fokus auf junge Menschen nahezubringen. Bildungsferne Kinder werden jedoch bislang bei den Angeboten nicht explizit berücksichtigt. Daher hat sich das Vorhaben „Wald verstehen“ das Ziel gesetzt, für sozial benachteiligte und bildungsferne Kinder und Jugendliche, vor allem mit Migrationshintergrund, das Wälderhaus in Hamburg mit „Kopf, Herz und Hand“ zu erschließen und sie für Naturschutzthemen zu gewinnen. Sie sollen an die Thematik des Naturschutzes sowie der Nachhaltigkeit herangeführt werden.
Zusätzlich sollen durch das Vorhaben Schulen, soziale Einrichtungen und Kitas in der Umgebung auf das Wälderhaus aufmerksam werden und dessen Angebote bewusster wahrnehmen.
Das Projekt
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Lv. Hamburg e.V. führt das Projekt seit April 2015 durch. Das von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald betriebene Wälderhaus hat seinen Sitz in Hamburg Wilhelmsburg, in einem Stadtteil in dem der Anteil an jungen Menschen mit Migrationshintergrund vergleichsweise hoch ist. Es erweist sich in der Regel als ausgesprochen schwierig, Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil hinaus in den Wald zu bewegen. Daher wurden verschiedene Programme und Aktivitäten gemeinsam mit Pädagoginnen und Pädagogen aus Kitas, Schulen und sozialen sowie kirchlichen Einrichtungen geplant, Inhalte konstruktiv diskutiert und anschließend im Wälderhaus durchgeführt.
Als Ergebnis umfasst das Projekt „Wald verstehen“ mehrere Aktionen mit unterschiedlichsten Zugängen, um das Naturverständnis zu fördern. Dazu zählt beispielsweise das Programm „Wir erleben die Natur im Wald“, in dem der Hauptaspekt die sinnliche Naturerfahrung bei gleichzeitiger Wissensvermittlung zum Lebensraum Wald war. Den Kindern wurde Achtsamkeit im Umgang mit dem Wald vermittelt aber auch entsprechende Kenntnisse. Begünstigt wurde das durch die große Neugier der Kinder, von denen viele zum ersten Mal im Wald waren. Besondere Unterstützung erhielten Kinder mit körperlichen und geistigen Einschränkungen.
Die intensive Einbeziehung der sozialen Jugendeinrichtungen und der Pädagoginnen und Pädagogen mit ihrem Wissen um Zugänge und Methoden im Umgang mit dieser Zielgruppe stellt eine wichtige Grundlage für den Erfolg des Projektes dar. Das Wälderhaus ist wiederum Ideengeber für Schulen, Kitas und anderer soziale Einrichtungen. So entsteht für beide Seiten eine Win-win-Situation. Dadurch gelingt es zudem besser, sich auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen einzustellen und vor allem diejenigen Kinder und Jugendlichen mit den Naturschutzaktionen zu erreichen, die sonst außen vor bleiben.
Ausblick
Bis zum Jahresende 2016 sollen die laufenden Naturschutzprojekte abgeschlossen sein. Im ersten Quartal 2017 ist eine Präsentation der Ergebnisse im Wälderhaus geplant. Im Anschluss an die aktuelle Projektphase erfolgt ferner eine umfangreiche wissenschaftliche Untersuchung der weiteren Naturschutzaktivitäten des Folgeprojektes.
Publikationen / weiterführende Links
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. auf Facebook
Laufzeit
04/2015 bis 03/2017
Förderprogramm
Verbändevorhaben
Gefördert wird das Projekt vom BfN mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Projektträger
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.
Fachbetreuung
Fachgebiet I 2.2, Dr. Frank Wichert