Coenagrion ornatum - Vogel-Azurjungfer
Beschreibung
Eine kleine aber kräftig gebaute Azurjungfer.
Verbreitung
Das Hauptverbreitungsgebiet der Art reicht von SO-Europa über die Türkei bis nach Armenien, Iran und Irak. In Deutschland kommt sie vorwiegend in Bayern und im Grenzraum zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie vereinzelt in 6 weiteren Bundesländern vor. Besiedelt werden langsam fließende, besonnte, winterwarme, dauerhaft wasserführende Gräben und Bäche.
Fortpflanzung/Biologie
Die Eiablage erfolgt in untergetauchte Blätter und Stängel verschiedener Pflanzenarten wie z. B. der Berle. Die Larvalentwicklung dauert in Mitteleuropa ein, evtl. auch zwei Jahre. Die Hauptflugzeit erstreckt sich von Ende Mai bis Mitte Juli. Eine gut ausgebildete Gewässervegetation ist sowohl für die Larven als auch für die erwachsenen Tiere notwendig.
Gefährdung
Die Hauptgefährdungen liegen in einer zu intensiven Gewässerunterhaltung infolge von starken Sediment- und Nährstoffeinträgen, in Grundwasserabsenkungen mit sommerlichem Trockenfallen und im Gewässerausbau. Auch die Aufgabe der Gewässerunterhaltung kann zu einem vollständigen Zuwachsen der Gewässer und damit zum Erlöschen von Vorkommen führen.
Schutz
Zur Vermeidung einer zu starken Beschattung sollte an den meist anthropogen stark beeinflussten Larvalgewässern ein- bis zweimal jährlich eine abschnittsweise Böschungsmahd erfolgen. Außerdem kann eine Mahd der Gewässervegetation oder eine schonende Räumung notwendig sein. Die Räumung darf nur in 50-100 m langen Abschnitten maximal alle 4 Jahre erfolgen.
Literaturhinweise
verändert nach:
Burbach, K. und Ellwanger, G. (2005): Coenagrion ornatum (Selys, 1850). In: Petersen, B. und Ellwanger, G. (Bearb.): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 3: Arten der EU-Osterweiterung. - Bonn-Bad Godesberg (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69(3)