Dicranum viride - Grünes Besenmoos
Beschreibung
Mittelgroßes, rasig wachsendes Laubmoos.
Verbreitung
Neben Asien und Nordamerika ist die Art in Europa verbreitet, wo sie Schwerpunkte in den Alpen und in Südwest-Deutschland, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg besitzt, aber auch in mehreren anderen Bundesländern vorkommt. Sie wächst meist an Stammbasen von Laub- oder Nadelbäumen in luftfeuchten Laub- oder Mischwäldern mit relativ offenem Kronendach.
Fortpflanzung/Biologie
Die langlebige zweihäusige Art zeichnet sich durch eine geringe geschlechtliche Fortpflanzung, aber intensive vegetative Vermehrung aus. Nur selten werden Sporen gebildet, aber aus Blattbruchstücken kann schon nach kurzer Zeit ein Keimungsfaden auswachsen.
Gefährdung
Eine Gefährdung für die Art besteht in der forstlichen Nutzung, die eine Veränderung der Wuchsorte (z. B. Verringerung der Luftfeuchte) mit sich bringt und insbesondere in der Luftverschmutzung. Der erhöhte Stickstoffeintrag über die Luft führt stellenweise dazu, dass die Art von anderen, wuchskräftigeren Arten verdrängt wird.
Schutz
Alte Wälder, die Vorkommen der Art beherbergen, sollten geschützt und nur minimal bis gar nicht forstlich genutzt werden. Wichtig ist der Erhalt des Laubholzanteils, insbesondere der Erhalt schrägstehender Bäume. Bei Durchforstungsmaßnahmen sollten zumindest einige Altbäume mit der Art stehenbleiben, um von hier aus eine Wiederbesiedlung zu ermöglichen.
Literaturhinweise
verändert nach:
Hachtel, M.; Ludwig, G. und Weddeling, K. (2003): Dicranum viride (Sull. und Lesq.) Lindb. In: Petersen, B., Ellwanger, G., Biewald, G., Hauke, U., Ludwig, G., Pretscher, P., Schröder, E., und Ssymank, A. (Bearb.): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 1: Pflanzen und Wirbellose. - Bonn-Bad Godesberg (Landwirtschaftsverlag)- Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69(1): 239-248.